Angreifer treffen deutsche Industrie- und Handelskammern; Alle digitalen Dienste ausgefallen

Ein schädlicher Cyberangriff zwang den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), die meisten seiner digitalen Dienste und Online-Präsenzen zu schließen. Die Täter sind noch nicht bekannt.

Seit der russischen Invasion in der Ukraine wurden zahlreiche Institutionen und Unternehmen Ziel verschiedener Angriffe, einige erfolgreicher als andere. Der jüngste Cyberangriff in Deutschland ist einer der schwerwiegenderen, da Kriminelle den DIHK zwangen, seine digitalen Dienste einzustellen, um die übrige Infrastruktur zu schützen.

„Aufgrund eines möglichen Cyber-Angriffs hat die IHK-Organisation ihre IT-Systeme aus Sicherheitsgründen vorsorglich abgeschaltet“, heißt es in einer Pressemitteilung des DIHK. „Wir arbeiten derzeit intensiv an einer Lösung und Abwehr. Die IT-Systeme werden nach dem Testen sukzessive hochgefahren, sodass die Services anschließend wieder für Unternehmen zur Verfügung stehen.“

Auf Twitter teilte die Institution zudem mit, dass einige Internetseiten des DIHK kompromittiert worden seien, darunter der Zugang zu E-Mails. Selbst IHK-Hauptgeschäftsführer Mittleres Ruhrgebiet, Michael Bergmann, sagte, es sei unmöglich zu sagen, wie lange die Situation anhalten werde.

Laut einem Heise.de-Bericht sagte ein Sprecher der IHK Gesellschaft für Informationsverarbeitung (GfI), dass bundesweit alle DIHKs von dem Cybersicherheitsvorfall betroffen seien.

Die IT-Abteilung bemerkte am Mittwoch die ersten Anzeichen, dass etwas nicht stimmte, und begann noch in der Nacht damit, alle Systeme abzuschalten. Während die Art des Angriffs unbekannt bleibt, besteht eine der ersten Maßnahmen, die während eines Ransomware-Vorfalls ergriffen werden, darin, die betroffene Infrastruktur und alles an der Peripherie abzuschalten, um die Ausbreitung der Infektion zu stoppen.