Der von OpenAI entwickelte KI-gestützte Chatbot ChatGPT erfreut sich nur vier Monate nach seiner Einführung weltweit großer Beliebtheit.
Unglücklicherweise hat der Hype rund um das virale KI-Tool auch Betrüger auf den Plan gerufen, die jetzt versuchen, unvorsichtige Internetnutzer mit der Aussicht auf eine vermeintlich lukrative Anlagemöglichkeit zu überlisten.
Laut den Bitdefender Antispam Labs beginnt das neueste Kapitel der „KI-getriebenen“ Betrügereien mit einer einfachen Spam-Mail.
Die Betreffzeilen der Mail lauten unter anderem:
Was auf den ersten Blick wie eine harmlose Marketing-Aktion aussieht, erregte schnell die Aufmerksamkeit unserer Sicherheitsforscher. In der Folge kamen sie einer ausgeklügelten Betrugsmasche auf die Spur, die es allein auf das Geld und die Identität potenzieller Opfer abgesehen hat.
Aktuell stehen vor allem Internetnutzer in Deutschland, Dänemark, Australien, Irland und den Niederland im Visier der Betrüger.
Der Informationsgehalt der E-Mail ist überschaubar. So sollen Empfänger zum Anklicken des Links verleitet werden.
Bereits in den letzten Wochen sind in den Google- und Apple-App-Stores immer wieder gefälschte ChatGPT-Apps aufgetaucht, die Nutzern mit monatlichen oder wöchentlichen Abonnements Daten und Geld aus der Tasche ziehen sollten. In diesem speziellen Fall gehen die Betrüger mit ihrem Täuschungsversuch jedoch noch einen Schritt weiter.
Der eingebettete Link leitet die Opfer zur einer gefälschten Version von ChatGPT, die Nutzern ein monatliches Einkommen von bis zu 10.000 US-Dollar „auf der einzigartigen ChatGPT-Plattform“ verspricht.
Wie Sie wahrscheinlich wissen, ist das echte ChatGPT ein KI-basiertes Sprachverarbeitungstool, das menschenähnliche schriftliche Unterhaltungen mit einem Chatbot ermöglicht, der u. a. Fragen beantworten oder beim Verfassen von E-Mails und Aufsätzen helfen kann. Es ist keine Anlage- oder Finanzplattform, auf der sich Geld verdienen lässt.
Zum Einstieg behauptet der „Chatbot“ der gefälschten Plattform, dass seine Aufgabe die Analyse von Finanzmärkten sei und er so jedermann zu einem erfolgreichen Anleger am internationalen Aktienmarkt machen könne. Wir ließen uns auf das Spiel ein und stimmten zu, dass uns der „automatische Roboter von Elon Musk“ zu Reichtum verhilft. Als ersten Schritt auf unserem Weg zum Investor wollte der Chatbot unser tägliches Einkommen ausrechnen.
Auf die Frage nach unserer Zufriedenheit mit unserer aktuellen Einkommenssituation folgte die Aufforderungen des gefälschten ChatGPT-Bots uns durch Eingabe einer E-Mail-Adresse als „echt“ auszuweisen. Das taten wir natürlich und die „KI“ zeigte sich als gerne bereit, uns zu helfen.
So weit, so gut. Im nächsten Schritt versprach die gefälschte Plattform ein hohes „monatliches Benutzereinkommen“ und schätzte ohne jegliche Angaben zu unseren Finanzen auf wundersame Weise ein mögliches tägliches Einkommen von 420 Dollar. Ein Betrag, der innerhalb einer Woche „sogar noch weiterwachsen“ könne. Danach sollten wir weitere Kontaktdaten angeben, damit uns unser „persönlicher Assistent“ bei der Aktivierung eines WhatsApp-Kontos für unsere Einkünfte unterstützen könne.
Natürlich konnten wir nicht widerstehen und gaben dem Chatbot eine echte Telefonnummer. Danach begann das Warten auf die Kontaktaufnahme.
Und tatsächlich, nach nur 10 Minuten erhielten wir einen Anruf von einer freundlichen jungen Frau, die sogar Rumänisch sprach. Sie war so nett, uns weitere Informationen zum schnellen Geld mit Investitionen in „Kryptowährungen, Öl und internationalen Aktien“ zur Verfügung zu stellen.
Dabei war sie sehr höflich und sehr am Einkommen unseres Experten interessiert. Sie fragte ihn, wie viel Geld er heute investieren könne, machte aber klar, dass das Startkapital bei mindestens 250 Euro liege.
Sie bestand auch immer wieder darauf, zu WhatsApp zu wechseln, um mit der Finanzanalyse zu starten und ein Konto einzurichten. Dafür müssten wir natürlich die letzten sechs Ziffern unseres amtlichen Ausweises eingeben. Wir gingen nicht darauf ein und baten sie stattdessen um eine E-Mail mit dem Link für die Überweisung der 250 Euro, um uns als Neuanleger auf dem Finanzmarkt zu beweisen.
Dabei ist erwähnenswert, dass im Hintergrund zahlreiche Stimmen zu hören waren, die offenbar in Gespräche mit weiteren Opfern verwickelt waren. Alles deutete darauf hin, dass der Anruf aus einem Callcenter stammte.
Nachdem wir einige Minuten mit der Mitarbeiterin gesprochen hatten, bat sie einen ihrer Kollegen, uns das entsprechende Formular zuzuschicken.
Wir wurden angewiesen, einen Betrag in Höhe von 250 EUR einzugeben und einen Screenshot zu übermitteln, um zu beweisen, dass die Zahlung in Bearbeitung ist.
Wie Sie unten sehen können, fragt das Formular eine Reihe von persönlichen Angaben ab, darunter Vor- und Nachname, Geburtsdatum, Anschrift und Zahlungsmethode.
Wir gaben eine frei erfundene Kreditkartennummer an, um zu sehen was passiert.
Nachdem die „Zahlung“ fehlgeschlagen war, forderte die Mitarbeiterin unseren Experten auf, den Vorgang zu wiederholen, um Eingabefehler auszuschließen. Sie riet auch zur Vorsicht bei der Eingabe, um ein Sperren der Kreditkarte durch die Bank zu vermeiden.
Hier ein paar interessante Erkenntnisse unserer Experten:
Betrüger springen immer wieder auf virale Internet-Tools oder -Phänomene auf, um Nutzer um ihr Geld zu bringen. Wenn Sie das echte ChatGPT und seine KI-gesteuerte Texterstellung testen möchten, sollten Sie die offizielle Website besuchen.
Klicken Sie nicht auf Links in Werbemails und seien Sie besonders misstrauisch, wenn Ihnen vermeintliche Anlagemöglichkeiten angepriesen werden.
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The meaning of Bitdefender’s mascot, the Dacian Draco, a symbol that depicts a mythical animal with a wolf’s head and a dragon’s body, is “to watch” and to “guard with a sharp eye.”
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