Was Eltern über VSCO wissen sollten

 

Was ist VSCO?

VSCO ist eine Smartphone-App, mit der Fotos und Videos bearbeitet werden können, in bisschen wie Instagram.

Als Benutzer kann man ein Konto anlegen und Bilder hochladen, die dann bearbeitet und in unterschiedliche Kategorien sortiert werden können. Je nachdem, ob man die kostenlose oder die Premium-Version verwendet, kann man auf eine Reihe von Filtern, Grafikwerkzeugen, Tipps und Tutorials zugreifen.

Die hochgeladenen Fotos können in der App mit anderen VSCO-Benutzern oder über Soziale Netzwerke wie Instagram, Snapchat, WeChat oder Pinterest geteilt werden. Bei VSCO werden zu den Bildern weder eine Anzahl von Likes noch Kommentare öffentlich angezeigt, noch ist ersichtlich, wie viele Benutzer einem anderen folgen.

Wenn einem Benutzer ein Foto gefällt, kann er es „favorisieren“ oder es „reposten“. In der Registerkarte „Entdecken“ werden Bilder angezeigt, von denen die App annimmt, dass sie dem Benutzer gefallen. Wenn zwei Benutzer sich gegenseitig folgen, können sie sich in der App Nachrichten schreiben.

2019 erlangte die App durch den Trend es sog. „VSCO-Girls“ enorme Beliebtheit. Ein VSCO-Girl ist ein Mädchen oder eine junge Frau, die sich in einem ganz bestimmten Look präsentiert. Dazu gehören: lange, weite T-Shirts über knappen Shorts, fluffige große Haargummis (Scrunchies) im Haar oder ums Handgelenk, Freundschaftsarmbänder der Marke Pura Vida, Rucksäcke von Fjällräven und Birkenstocksandalen oder Crocs. Dieser Look, der vorgaukeln soll, man mache sich nichts aus seinem Äußeren, wurde über TikTok und Instagram in Windeseile verbreitet und wurde quasi über Nacht cool. Im Februar 2020 gab es auf Instagram 197 Millionen Posts mit dem Tag #VSCO, 1,9 Millionen mit #vscogirls und 210 Millionen mit #vscocam.

Laut Angaben des Unternehmens gab es im September 2019 40 Millionen aktive Nutzer und nahezu 4 Millionen Nutzer der kostenpflichtigen Premium-Version.

 

Ist VSCO für Kinder geeignet?

VSCO ist offiziell erst ab 13 Jahren freigegeben, aber jeder, der einen Benutzernamen und eine E-Mail-Adresse angibt, kann ein Konto anlegen. VSCO will die Plattform sein, auf der Kinder und Jugendliche ihre Fotos und Videos veröffentlichen können, ohne sich Sorgen darum zu machen, was Andere davon halten. Es gibt keinen Wettbewerb um Likes, Kommentare oder Follower, denn im Mittelpunkt stehen die Bilder, nicht die Benutzer.

Und doch gibt es ein paar Bedenken in puncto Privatsphäre. Wichtig ist es, in den Einstellungen die Erfassung und Übermittlung von Standortdaten zu deaktivieren.

Der Austausch von Nachrichten über die App ist auch sicherer als bei vielen anderen, da sich nur Benutzer schreiben können, die sich gegenseitig folgen. Die Grundlagen zum Nachrichtenversand in der App finden Sie hier.

Je nach eingegebenem Suchbegriff können unangemessene Bilder angezeigt werden, aber die Gefahr in dieser Richtung ist deutlich geringer als bei anderen Apps.

 

So können Sie Ihr Kind auf VSCO schützen

Die App ist zwar weniger gefährlich als andere, aber ein paar Punkte sind doch bedenkenswert:

1. In der App gibt es keine Privatsphäreeinstellungen, jedes Foto ist also automatisch öffentlich sichtbar – man kann die Sichtbarkeit nicht auf seinen Freundeskreis o. ä. beschränken. Sprechen Sie mit Ihren Kindern darüber, welche Fotos hier hochgeladen werden sollten und welche eher nicht.
2. Erinnern Sie Ihre Kinder daran, dass sie beim Austausch von Nachrichten vorsichtig sein sollen – nur weil man einander folgt, kennt man sich noch nicht.
3. Gehen Sie gemeinsam durch, wie man Bilder als unangemessen oder gefährlich meldet.
4. Lesen Sie sich die Datenschutzerklärungdurch, um zu erfahren, welche Daten Ihrer Kinder wann und wie erfasst werden, und deaktivieren Sie die Verwendung von Standortdaten.