Australien startet COVIDSafe, eine App zur Kontaktverfolgung für iOS und Android

Australien ist eines der ersten Länder, das mit COVIDSafe eine App zur Ermittlung von Kontaktpersonen in Umlauf gebracht hat. Gleichzeitig versucht das Land, mit den damit zwangsläufig auftretenden Datenschutzproblemen zurechtzukommen.

Eine der Möglichkeiten, um die Ausbreitung der Pandemie in der Gesellschaft nachzuverfolgen, besteht in der Nutzung intelligenter Geräte, die inzwischen jeder bei sich trägt. Allerdings sind damit Sicherheits- und Datenschutzprobleme verbunden, unabhängig davon, wie gut die Umsetzung tatsächlich gelingt.

Im Ökosystem des Internet der Dinge (IoT) finden sich zahlreiche vielversprechende Konzepte, bei denen die Sicherheitsaspekte jedoch nicht angemessen berücksichtigt sind und die Idee, Smartphones für die Verfolgung von Personen einzusetzen, ist in der Umsetzung durchaus problematisch. Noch vor sechs Monaten wäre es absolut unmöglich gewesen, eine solche Lösung vorzuschlagen, aber jetzt scheint jedes Mittel recht, um die Pandemie zu bekämpfen.

Laut einem Bericht von The Register fordert die neue App der australischen Regierung die Nutzer auf, ihren Namen, ihre Altersgruppe, ihre Telefonnummer und ihre Postleitzahl anzugeben. Anhand dieser Daten wird eine eindeutige ID generiert und an andere Personen weitergegeben, die die App ebenfalls installiert haben.

Anwender, die positiv auf das neue Coronavirus getestet wurden, können die Gesundheitsbehörden informieren, die ihrerseits alle Personen benachrichtigen, die in direktem Kontakt mit den Erkrankten standen, ohne jedoch deren Namen oder andere Daten preiszugeben.

Die Kontaktdaten werden 21 Tage lang auf den Geräten gespeichert. Dies ist länger als bei der entsprechenden, von Google und Apple entwickelten Lösung. Einige Daten verbleiben länger als 21 Tage auf den Servern, können aber nur von den Gesundheitsbehörden abgerufen werden.

Bei der Lösung handelt es sich nicht um eine Open-Source-App, sondern Teile des Quellcodes wurden aus der in Singapur eingesetzten App verwendet. Außerdem werden einige der Daten auf AWS-Servern in den Vereinigten Staaten gespeichert, was in der Zukunft zu Problemen führen könnte. Aber jetzt, da die Anwendung sowohl auf iOS als auch auf Android verfügbar ist, werden viele Menschen sie intensiv auf Schwachstellen und andere Sicherheitsprobleme untersuchen.