Viele Menschen denken immer noch, dass das Thema Cybersicherheit allein Unternehmen vorbehalten ist. Aber Privatanwender sind ebenso von Cyberkriminalität betroffen, sei es direkt oder indirekt. Bitdefender hat diese Woche seinen jährlichen Consumer Threat Landscape Report für 2020 veröffentlicht und behandelt darin die häufigsten Cyberbedrohungen, mit denen sich private Anwender heute konfrontiert sehen. Eine wichtige Erkenntnis: Cyberkriminalität im Jahr 2020 war durch eine deutliche und aggressive Ausrichtung auf den Faktor Mensch gekennzeichnet.
COVID-19 ruft Betrüger auf den Plan
Die COVID-19-Pandemie bereitete vor allem in der ersten Jahreshälfte einen lukrativen Boden für alle „Gattungen“ der Internetkriminalität. Aber bereits zu Beginn der zweiten Jahreshälfte sah man eine zunehmende Spezialisierung und gezieltere Angriffe auf größere Ziele mit höherer Erfolgsquote.
Zu Beginn der Pandemie konzentrierten sich Cyberkriminelle mit geschickter COVID-Panikmache vor allem auf Mitarbeiter im Homeoffice. Dabei waren nicht nur die Mitarbeiter selbst das Ziel, sondern auch ihre Arbeitgeber. Tatsächlich traten die meisten von Bitdefender im Jahr 2020 analysierten Bedrohungen in der ersten Jahreshälfte häufiger auf als in H2. Das ist zwar durchaus interessant, aber auch wenig überraschend.
Durch den Umstieg auf das Homeoffice waren in den Heimnetzwerken jetzt nicht mehr nur private, sondern eben auch von den Arbeitgebern bereitgestellte Geräte zu finden. Internetfähige intelligente Geräte wie Überwachungskameras, intelligente Glühbirnen, intelligente Schlösser und Türklingeln oder Babyphone sind notorisch mit Schwachstellen behaftet und stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Geräte mit eigenen Betriebssystemen machen 34 % der Geräte bei Privatanwendern aus und sind dabei für 96 % aller gefundenen Sicherheitslücken verantwortlich. Im Vergleich zu 2019 verzeichnete Bitdefender z. B. einen 338-prozentigen Anstieg bei Sicherheitslücken in Smart-TVs.
Spam – Qualität schlägt Quantität
Immer mehr Spammer setzen heute auf Qualität statt Quantität, was die Unterscheidung von Spam und regulären Nachrichten zunehmend erschwert. Die meisten Spam-Nachrichten enthalten zwar immer noch die gleichen Trojaner und Ransomware-Varianten, doch konnten Cyberkriminelle in der zweiten Jahreshälfte ihre Öffnungsraten deutlich steigern. Im Bereich Ransomware gab es im Jahr 2020 einen Anstieg von 485 % im Vergleich zum Vorjahr. Obwohl sich Ransomware meist gegen Unternehmen richtet, können auch Verbraucher ins Fadenkreuz der Angreifer geraten, wenn Sie grundlegende Sicherheitsmaßnahmen vernachlässigen.
Android-Malware
Die meisten Smartphone-Besitzer nutzen Android-Geräte und hier konnten wir auch einen ungewöhnlichen Trend beobachten: Die Zahl der Zoom-Installation aus nicht-offiziellen Quellen ist rasant gestiegen. Damit steigt natürlich auch die Gefahr, sich Malware einzuhandeln, die sich als vermeintliches Zoom-Installationsprogramm ausgibt. Außerdem stammten 35 % aller entdeckten Android-Malware-Varianten aus der Familie Android.Trojan.Agent, gefolgt von Android.Trojan.Downloader mit 10 % und Android.Trojan.Banker mit 7 %.
Exploits und Coin Miner
Die Anzahl der gemeldeten Exploits im Jahr 2020 folgte ebenfalls diesem aufsteigenden Trend. Unsere Sensoren registrierten einen Anstieg der Meldungen in der ersten Hälfte des Jahres 2020, gefolgt von einem Rückgang gegen Ende des Jahres. Ebenso gab es in der ersten Jahreshälfte 2020 mehr Meldungen im Zusammenhang mit Coin Minern als in der zweiten Hälfte, diese lagen in diesem Zeitraum bei rund 70 % der weltweiten Berichte.
Jetzt den vollständigen Bericht lesen
Diese neuen Entwicklungen in der Bedrohungslandschaft werden wir wahrscheinlich auch im Jahr 2021 wieder antreffen. Es ist davon auszugehen, dass Cyberkriminelle die Taktiken, die sich 2020 als erfolgreich erwiesen haben, nicht so schnell aufgeben werden. Anwender sollten sich entsprechend darauf einstellen, um Bedrohungen besser zu erkennen und sich davor zu schützen. Ob IoT-Geräte, Ransomware, Spam, Phishing oder Android-Bedrohungen – die Bedrohungslandschaft 2020 hat gezeigt, dass sich Cyberkriminelle schnell auf neue Gegebenheiten einstellen und sie für ihre Zwecke ausnutzen. Insbesondere in der aktuellen Situation können Panik, Angst und Fehlinformationen zu mächtigen Werkzeugen in den Händen von Bedrohungsakteuren werden.
Laden Sie den vollständigen 2020 Consumer Threat Landscape Report herunter, um einen umfassenden Einblick in unsere Erkenntnisse sowie eine Aufschlüsselung der Statistiken nach Regionen zu erhalten. Der Bericht basiert auf der Analyse der Quartals- und Jahresdaten aus dem Global Protective Network (GPN) von Bitdefender, das täglich Milliarden von Abfragen auf Millionen von Endpunkten durchführt und fortschrittliche Algorithmen verwendet, um verschiedene Bedrohungen und Angriffsmuster zu identifizieren.
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The meaning of Bitdefender’s mascot, the Dacian Draco, a symbol that depicts a mythical animal with a wolf’s head and a dragon’s body, is “to watch” and to “guard with a sharp eye.”
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