Viele Menschen glauben immer noch, dass Hacker, Betrüger und Hochstapler es nur auf millionenschwere Unternehmen, Promis und namhafte Ziele wie die NASA, das FBI oder den Bundestag abgesehen haben. Schließlich sehen wir das immer wieder in Hacker-Filmen und auch die Nachrichten sind voll davon. Leider stimmt das nicht. Natürlich ist es für die Medien interessanter, über die geleakten E-Mails von Scarlett Johansson zu berichten, denn so generiert man Aufmerksamkeit. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch den Computer Ihrer Tante treffen könnte. Tatsächlich passiert das viel häufiger, als Sie vielleicht denken.
Sie glauben vielleicht nicht an eine Gefahr durch Hacker, weil Sie sich nicht für sonderlich interessant halten und mit Technik nicht viel am Hut haben. Ihr Computer ist schon ziemlich alt und Sie nutzen ihn vielleicht ein, zwei Mal die Woche, um Ihre E-Mails zu lesen, ein bisschen in den sozialen Medien zu surfen und ab und an ein paar Familienbilder zu speichern. Dazwischen nutzen Sie höchstens noch Ihr Smartphone, das auch schon bessere Zeiten gesehen hat. Warum sollten Hacker Ihnen also etwas anhaben wollen?
Weil Sie es können. Jedes Gerät, das mit dem Internet verbunden ist, ist auch ein Ziel. Gerade ältere Geräte sind sogar noch anfälliger, weil viele Hersteller irgendwann keine Updates mehr veröffentlichen und Kriminelle viel mehr Zeit hatten, ihre Schwachstellen ausfindig zu machen. Hinzu kommt, dass sie Sie – anders als vielleicht gedacht – nicht mit aufwändigen manuellen Recherchen erst finden müssen. Dafür gibt es spezielle Programme, die das Internet ganz automatisch und rund um die Uhr nach anfälligen Computern durchsuchen, die leichte Ziele darstellen.
Weil es sich lohnt. Hacker sind keine modernen Robin Hoods, die es von den Reichen nehmen, um es den Armen zu geben. Sie hegen auch keinen persönlichen Groll gegen ihre Opfer. Letztendlich sind sie nur sehr geschickte Diebe und Diebe interessiert nur eines: Geld. Natürlich haben reiche Unternehmen viel mehr davon als der Durchschnittsbürger, aber Unternehmen sind auch schwieriger zu hacken und Geld ist schließlich Geld. Und wiegen Sie sich nicht in Sicherheit, nur weil Sie selten im Internet einkaufen. Der Diebstahl von Kreditkartendaten ist nur eine von vielen Methoden, um an Ihr Geld zu kommen. Es wurden schon viele Menschen durch geschickte Manipulation dazu gebracht, freiwillig Geld zu überweisen. Oder alle Ihre Dateien sind plötzlich verschlüsselt und Sie werden zur Zahlung eines Lösegelds aufgefordert. Denkbar ist auch die heimliche Installation von Programmen, die zum Schürfen von Kryptowährungen eingesetzt werden. Identitätsdiebstahl ist ein weiteres Szenario und ehe Sie sich versehen, sind Sie in einen Betrugsfall verwickelt.
Weil es einfach ist. Sie selbst müssen noch nicht einmal das eigentliche Ziel sein. Aber weil wir alle heute untereinander vernetzt sind, reicht es schon, wenn einer Ihrer Kontakte in den sozialen Medien oder auf Ihrem Telefon sich einen Virus einfängt und schon wird die Malware an alle Kontakte in seinem Netzwerk weitergegeben.
Ein weiterer Irrglaube ist, dass Sie nichts zu befürchten haben, wenn Sie keine dubiosen Websites besuchen oder verdächtige Anwendungen herunterladen. Das ist leider nicht der Fall. Es braucht nicht viel, um ins Visier von Hackern zu gelangen. Hacker verfolgen stets die neuesten Trends und passen auch Ihre Betrugsmaschen immer wieder entsprechend an. Sie wissen, dass Sie eher ein Smartphone als einen Computer nutzen, um im Netz zu surfen. Die Folge ist ein sprunghafter Anstieg an mobilen Bedrohungen. Sie sind viel in den sozialen Medien unterwegs? Stellen Sie sich auf Freundschaftsanfragen ein. Sie kaufen fast alles im Internet? Seien Sie auf der Hut vor gefälschten Shopping-Seiten und vermeintlichen Versanddienstleistern. Sie halten sich regelmäßig über die Pandemie auf dem Laufenden? Die neusten Nachrichten landen in Ihrem Posteingang. Erschwerend kommt hinzu, dass heutzutage die meisten Arten von Cyberangriffen auch als kostenpflichtige Dienstleistung angeboten werden. Und weil es keinen eigenen technischen Fähigkeiten mehr braucht, um zum Internetkriminellen zu werden, wird sich die Bedrohungslage nur verschärfen.
Diebstahl von Anmeldedaten. Datenpannen sind an der Tagesordnung. Kommt es bei einem von Ihnen genutztem Dienst zu einer Sicherheitsverletzung, in dessen Rahmen Namen, E-Mail-Adressen, Passwörter oder Kreditkartendaten in die falschen Hände geraten, können Sie davon ausgehen, dass Cyberkriminelle diese Informationen auch ausnutzen werden, um Ihre Benutzerkonten zu knacken und daraus Gewinn zu schlagen. Leider können Sie selbst nichts gegen diese Art von Datenpannen unternehmen. Aber Sie können Ihre Benutzerkonten schützen und sich über entsprechende Nachrichten auf dem Laufenden halten.
Phishing und Spear-Phishing. Cyberkriminelle schicken Ihnen E-Mails, Direktnachrichten und SMS, um Sie dazu zu bringen, einen Link anzuklicken. Wenn Sie sich dazu verleiten lassen, wird oft Schadsoftware auf Ihrem Gerät installiert oder Sie werden zu einer vermeintlich seriösen Website weitergeleitet, auf der Sie Ihre Kreditkartendaten oder Anmeldeinformationen eingeben sollen. Und schon ist der Datendiebstahl perfekt.
Geräteübernahme. Hacker und Sicherheitsforscher untersuchen Geräte regelmäßig auf Sicherheitslücken. Hersteller reagieren in aller Regel mit Software-Updates, um gefundene Schwachstellen zu beheben. Wenn Sie jedoch ein älteres Gerät verwenden oder auf regelmäßige Updates verzichten, können Cyberkriminelle diese Schwachstellen ausnutzen und von überall auf der Welt aus die Kontrolle über Ihr Gerät übernehmen.
Der erste und vielleicht wichtigste Schritt ist die Erkenntnis, dass auch Sie vor Angriffen nicht gefeit sind. Cyberkriminalität ist ein weltweites Phänomen, von dem niemand ausgenommen ist. Man kann sich nicht davor verstecken, aber man sollte sich auch nicht zu sehr den Kopf darüber zerbrechen. Technologie erleichtert uns vieles, kommt aber nicht ganz ohne gewisse Risiken aus. Je eher Sie diese Risiken akzeptieren, desto schneller können Sie sich schützen.
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The meaning of Bitdefender’s mascot, the Dacian Draco, a symbol that depicts a mythical animal with a wolf’s head and a dragon’s body, is “to watch” and to “guard with a sharp eye.”
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