Der 26-jährige Thompson wurde vom Warrington Crown Court zu einer sechsmonatigen Gefängnisstrafe auf Bewährung verurteilt, nachdem er zugegeben hatte, die Computer argloser Internetnutzer gehackt zu haben, viele von ihnen Teenager oder junge Erwachsene.
Mit einem Remote-Access-Trojaner, den er zuvor online für £30 erworben hatte, verschaffte sich Thompson Zugriff auf die Computer seiner Opfer, um dort Passwörter und persönliche Kontoinformationen zu erbeuten, Dateien zu stehlen und integrierte Webcams fernzusteuern. Sein übliches Vorgehen war es, seine Opfer zum Anklicken eines manipulierten Links zu verleiten. Dabei verbarg er die Spyware meist hinter einem angeblichen Cheat für Benutzer von Spiele-Websites.
Bei mindestens einer Gelegenheit fand Thompson auf einem vom ihm infizierten Computer pornografische Inhalte und drohte dem Besitzer, dies öffentlich zu machen. Für sein Schweigen forderte er die stattliche Summe von 5 Dollar.
Da Thompsons Strafe für 12 Monate auf Bewährung ausgesetzt wurde, wird er jedoch kein Gefängnis von innen sehen, solange er sich nichts weiter zu Schulden kommen lässt.
Ist das Gerechtigkeit? Es ist nur schwer vorstellbar, dass ein ähnlich mildes Urteil in Ländern mit einer härteren Linie gegen Hacker gefällt worden wäre.
Natürlich gab es auch in diesem Fall mildernde Umstände, die es zu berücksichtigen galt.
Thompsons Anwälte nannten seine Handlungen „naiv und dumm“ und verwiesen auf sein „Geek-haftes Interesse an Computern“. Das macht ihn nicht gerade zu etwas Besonderem in der langen Reihe an Cyberkriminellen, aber laut Medienberichtenhatte er seine kriminellen Machenschaften bereits einen Monat, bevor er im Zuge gemeinsamer Ermittlungen des FBI und der britischen Nationanl Crime Agency verhaftet wurde, eingestellt hatte.
Thompson ist zudem arbeitslos, unterstützt seine Mutter und ist nicht vorbestraft.
Wem wäre wirklich damit geholfen, wenn Thompson im Gefängnis gelandet wäre?
Auch Richterin Tina Landale war der überzeugung, dass niemand von Thompsons sofortiger Inhaftierung profitiert hätte. Sie wollte vielmehr sicherstellen, dass er sich der Schwere seiner Vergehen bewusst ist.
„Sie haben eine schwere weltweite Straftat begangen, indem Sie ein Programm auf Ihrem Computer installierten und damit bei vielen jungen Menschen sehr großes Leid verursachten. Ich bin angesichts der von Ihnen genutzten Websites davon überzeugt, dass Sie speziell junge Menschen ins Visier genommen haben.“
Thompson blieb zwar eine Gefängnisstrafe erspart, er wurde jedoch zu einer Zahlung von £300 und 280 Arbeitsstunden verurteilt.
Glauben Sie, dass das Gericht im Falle des 26-jährigen Thompson ein faires Urteil gefällt hat oder hätten Sie eine härtere Bestrafung befürwortet? Hinterlassen Sie einen Kommentar und lassen Sie uns wissen, wie Sie dazu stehen.
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