Ihre Rechte kennen: das Recht, die Verarbeitung Ihrer Daten einzuschränken

Wenn Sie mehr Zeit benötigen, um zu entscheiden, ob Ihre Daten aus dem System einer Organisation gelöscht werden sollen, können Sie die Verarbeitung einschränken. Dieses Recht ist wichtig, denn es gibt Ihnen Zeit und die Gewissheit, dass Ihre Daten nicht verwendet werden, während Bedenken oder Fehler behoben werden.

Was es bedeutet

Mit dem Recht auf Einschränkung der Verarbeitung können Sie von einer Organisation verlangen, dass sie Ihre Daten nur speichert, aber nicht verwendet oder weitergibt. Dies geschieht in der Regel, wenn Sie von Ihrem Recht auf Widerspruch, Löschung oder Berichtigung Gebrauch machen und von der Organisation verlangen, dass sie die strittigen Daten nicht für andere Zwecke als die Bearbeitung Ihrer Anfrage verwendet. Auf Ihren Wunsch hin speichert die Organisation Ihre Daten weiter, aber in einem anderen System oder sperrt sie.

Dieses Recht ist auch eine Alternative zur Löschung. Möglicherweise möchten Sie verhindern, dass eine Organisation bestimmte personenbezogene Daten für andere Zwecke verwendet, diese Daten aber dennoch in der Datei behält.

Sie können von Ihrem Recht auf Einschränkung der Verarbeitung Gebrauch machen:

• Wenn die Verwendung Ihrer Daten unrechtmäßig ist, Sie aber nicht wollen, dass sie gelöscht werden (um einen Beweis dafür zu haben).
• Sie möchten nicht, dass unrichtige oder unvollständige Daten verwendet werden, während die Organisation auf Ihren Berichtigungsantrag antwortet.
• Wenn Sie der Verarbeitung Ihrer Daten widersprochen haben und die Organisation den Antrag prüft.
• Wenn die Organisation Ihre personenbezogenen Daten nicht mehr für die Verarbeitung benötigt, Sie aber verlangen, dass sie sie für einen Rechtsanspruch aufbewahren, an dem Sie beteiligt sind.

Zwei wichtige Hinweise:

• Sie können die Verarbeitung nicht für immer einschränken. Sie kann nur so lange erfolgen, bis der Grund für die Einschränkung behoben ist, z. B. wenn die Organisation Ihre Daten berichtigt oder löscht. Im Falle einer unrechtmäßigen Verarbeitung dauert die Einschränkung in der Regel so lange, bis Sie der Verarbeitung zustimmen oder Ihre Daten aus dem System der Organisation löschen. Unabhängig davon muss die Organisation Sie benachrichtigen, bevor sie die Einschränkung aufhebt.
• Sie können keine Einschränkung beantragen, wenn Ihre Daten für einen gesetzlichen Zweck oder im öffentlichen Interesse benötigt werden.

Beispiel

Eine neue Bank auf dem heimischen Markt bietet gute Angebote für Hauskredite an. Tom kauft ein neues Haus und beschließt daher, die Bank zu wechseln. Er bittet die "alte" Bank, alle Konten aufzulösen und alle seine persönlichen Daten zu löschen. Die alte Bank unterliegt jedoch einem Gesetz, das die Banken verpflichtet, alle Kundendaten 10 Jahre lang zu speichern. Die alte Bank ist gesetzlich verpflichtet, seine Daten aufzubewahren, aber er kann immer noch Einschränkungen für die Daten verlangen, um sicherzustellen, dass sie nicht versehentlich für unerwünschte Zwecke verwendet werden.

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So schränken Sie die Verarbeitung ein:

• Wenden Sie sich an die Organisation/das Unternehmen und teilen Sie ihnen mit, dass Sie die Verarbeitung Ihrer Daten einschränken möchten. Um effizienter zu sein, sollten Sie diesen Antrag mit Anträgen auf Berichtigung von Daten oder Widerspruch gegen die Verarbeitung kombinieren.
• Sie können Ihren Antrag per E-Mail, Brief, Fax oder über ein Online-Formular stellen, solange Sie einen schriftlichen Nachweis über Ihren Antrag haben. Die entsprechende E-Mail-Adresse finden Sie auf der Website des für die Verarbeitung Verantwortlichen im Abschnitt "Datenschutz" oder "Kontakt".

In Ihrer Anfrage:

• Geben Sie Ihren Namen und die Angaben an, die erforderlich sind, um Sie im System zu finden: Benutzername, Telefonnummer, Nutzername, Kontoname oder IP-Adresse.
• Geben Sie die Daten an, deren Verarbeitung eingeschränkt werden soll, und erläutern Sie den Grund für die Einschränkung.
• Wenn Sie Ihren Antrag als Anhang oder in einem Brief einreichen, geben Sie das Datum an, um die Frist für die Übermittlung zu verdeutlichen.

Was Sie erwarten können:

Nach Eingang Ihres Antrags hat die Organisation einen Monat Zeit, um zu antworten; in komplexen Fällen ist eine Verlängerung um zwei Monate möglich.

Beschließt die Organisation, die Verarbeitung nicht einzuschränken, lehnt sie Ihren Antrag ab, versucht sie, Ihnen ungerechtfertigte Kosten in Rechnung zu stellen, oder bestätigt sie die Einschränkung nicht innerhalb der Frist, haben Sie das Recht, eine Beschwerde bei einer Datenschutzbehörde in Ihrem Land einzureichen.

Quellen: Europäische Kommission, noyb.eu