Mattel überweist nach betrügerischer CEO-E-Mail 3 Millionen Dollar

 

 

Wir haben im Zusammenhang mit Phishing-Betrug schon vieles erlebt, aber in diesem Fall muss die E-Mail wirklich sehr überzeugend gewesen sein! Und so wurde Mattel überlistet:

·         Perfektes Timing und Glaubwürdigkeit– Unter der Mail befand sich die Unterschrift des neu berufenen CEOs, Grund genug, das Ganze abzunicken.

·         Das Protokoll wurde eingehalten– Die Richtlinien des Unternehmens sehen vor, dass eine überweisung von zwei hochrangigen Managern autorisiert werden muss.

·         Die Nachricht forderte zur überweisung des Betrags an einen Händler in China auf – Mattel ist hier geschäftlich tätig. So gehört dem Unternehmen zum Beispiel das „House of Barbie“, ein 6-stöckiger Flagship-Store auf einer von Shanghais beliebtesten Einkaufsmeilen.

 

Nachdem der Betrug aufgeflogen war, schaltete das Unternehmen FBI und Polizei ein, um die überweisung zu stoppen. Dabei hatte es seltenes Glück: Die Bank war aufgrund eines gesetzlichen Feiertags geschlossen geblieben, weshalb die überweisung nicht abgeschlossen werden konnte. Als die Bank of Wenzhou seine Pforten wieder öffnete, wurde das betreffende Konto von der chinesischen Polizei eingefroren. Zwei Tage späte erhielt das Unternehmen sein Geld zurück.

„Wir möchten unsere Dankbarkeit hiermit noch einmal zum Ausdruck bringen“, so Mattel in einer Stellungnahme.„Wir hoffen zudem, dass dieser Fall den Grundstein für eine zukünftige internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung ähnlicher grenzüberschreitender Straftaten legt.“

Dieser Betrugsversuch zeigt wieder einmal, dass Phishing längst kein alter Hut ist, sondern mit der Zeit sogar immer besser wird. Betrüger können heute auf immer mehr private Daten zugreifen. Je mehr wir unsere E-Mail-Adressen, Arbeitgeber, Freunde, Bekannten und genutzten Online-Dienste im Internet einer breiten öffentlichkeit zugänglich machen, desto mehr steigt auch die Gefahr, dass diese Informationen ausgenutzt werden.