VPN oder Proxy: Wie schützen sie meine Privatsphäre?

VPNs und Proxy-Server dienen dem Schutz Ihrer Privatsphäre. Auf den ersten Blick haben sie die gleiche Aufgabe: Sie leiten Ihren Datenverkehr über einen sicheren Server um und verschleiern so Ihre Online-Identität. Es gibt jedoch ein paar wichtige Unterschiede, die wir Ihnen heute näherbringen möchten.

Datenschutz und Privatsphäre im Internet hat sich zu einem heiklen Thema entwickelt. Bedenkt man die schiere Zahl moderner Technologien, die auf persönliche Daten angewiesen sind, um Ihnen ein maßgeschneidertes und fesselndes Online-Erlebnis zu bieten, ist das auch kaum verwunderlich.

Die meisten dieser Online-Dienste verfolgen heimlich jeden Ihrer Schritte und sammeln dabei möglichst viele persönliche Informationen über Sie. Diese Daten landen dann bei einer Vielzahl weiterer Dienste, wo sie zur Erstellung von Nutzungsprofilen verwendet werden.

Ihr Online-Profil umfasst nicht nur Ihren Browserverlauf, sondern auch viele weitere sehr spezifische Daten wie zum Beispiel Ihre Verweildauer auf bestimmten Seiten, Ihre Einkaufsvorlieben und sogar Ihre religiösen und politischen Ansichten.

Unter Einsatz von Algorithmen wird dieses Sammelsurium an Daten dann analysiert, um personalisierte Inhalte in Form von Werbeanzeigen, Mitteilungen, Artikeln und Nachrichten zu erstellen. Dabei wird nichts dem Zufall überlassen, einschließlich des richtigen Zeitpunkts.

Darum haben wir auch immer wieder das Gefühl, dass wir nur an ein Produkt denken müssen, um die entsprechende Werbung angezeigt zu bekommen. Oder dass wir über Nachrichten zu einem Thema stolpern, über das wir uns gestern erst mit Freunden unterhalten haben.

Tools zum Schutz Ihrer Privatsphäre können Online-Tracking verhindern

Große Unternehmen setzen dabei vornehmlich auf Online-Tracker und Sie sollten zumindest die Chance darauf haben, sich gegen dieses invasive Vorgehen zu wehren. Und hier kommen Tools zum Schutz Ihrer Privatsphäre ins Spiel.

Diese Tools stellen sich zwischen Sie und mögliche Datenspione, so zum Beispiel Ihren Internetdienstleister, Online-Tracker, Regierungsbehörden oder Hacker.

Dabei gehören VPNs und Proxy-Server zu den beliebtesten Mitteln zum Schutz Ihrer Daten und Privatsphäre. Auf den ersten Blick haben sie die gleiche Aufgabe, doch es gibt eine Reihe von Faktoren, die diese Dienste voneinander unterscheiden.

Wie funktionieren Proxy-Server?

Eine der wirksamsten Methoden, Verletzungen Ihre Privatsphäre im Netz Herr zu werden, besteht darin, den Ausgangsort des Netzwerkverkehrs zu ändern. Proxy-Server eignen sich hervorragend dafür.

Proxy ist das englische Wort für Stellvertreter und als solcher repräsentiert ein Proxy-Server Ihre Online-Identität, indem er als Vermittler für Ihren gesamten ein- und ausgehenden Datenverkehr agiert. Dies hat zur Folge, dass Online-Dienste und andere Akteure Ihre Anfragen von verschiedenen Standorten aus erkennen.

Wie Sie vielleicht wissen, gibt es immer wieder Online-Dienste, die in bestimmten Ländern aufgrund sozialer, wirtschaftlicher und politischer Faktoren gesperrt werden. Diese Praxis ist als Geoblocking bekannt.

Dabei wird geprüft, ob Sie sich in einem erlaubten Land bzw. einer erlaubten Region befinden. Tun Sie das nicht, wird Ihr Zugang zu den Inhalten gesperrt.

Proxy-Server erwecken den Anschein, dass Ihr ein- und ausgehender Datenverkehr vom Standort des jeweiligen Servers ausgeht, so dass diese geografischen Beschränkungen leicht umgangen werden können.

Die Nachteile von Proxy-Servern

Das klingt zwar perfekt, es gibt jedoch durchaus Lücken im Schutz Ihrer Privatsphäre. Und was passiert, wenn ein Online-Dienst der Adresse eines Proxy-Servers, der zur Umgehung geografischer Beschränkungen verwendet wird, auf die Spur kommt? Sie landet auf einer Blacklist und der Proxy-Server verliert seinen Nutzen.

Aber bei der Verwendung von Proxy-Servern gilt es vor allem zu beachten, dass sie Ihren Datenverkehr nicht verschlüsseln und Sie somit der Gefahr von MITM-Angriffen (Man-in-the-Middle) und anderen Methoden zum Abfangen Ihrer Daten ausgesetzt sind.

Wenn jetzt der Proxy-Server, über den Sie Ihren gesamten Datenverkehr umleiten, von einem Bedrohungsakteur betrieben wird oder der Betreiber des Servers von Dritten gezwungen wird, Ihren Datenverkehr zu überwachen, ist Ihre Privatsphäre dahin.

Fassen wir zusammen: Proxy-Server leiten Ihren Datenverkehr um und verbergen Ihre Online-Identität, indem sie Ihre IP-Adresse verschleiern. Viel mehr können Sie aber nicht zum Schutz Ihrer Privatsphäre beitragen.

Viele der heute verfügbaren Proxy-Server sind kostenlos. Das hört sich zwar gut an, ist aber wenig zielführend. Denn diese Server sind öffentlich zugänglich und damit für jedermann zu finden. Das heißt auch, dass Online-Dienste sie problemlos auf ihre schwarze Liste setzen und damit blockieren können.

Da sie kostenlos sind, erfreuen sie sich außerdem großer Beliebtheit. Sie werden also kaum einen Server finden, der nicht komplett überlaufen ist. Und natürlich sind Proxy-Server mit hoher Auslastung in der Regel auch unglaublich langsam.

Wie funktionieren VPNs?

Ein VPN kann Ihnen den gleichen Grad an Verschleierung bieten wie ein Proxy-Server, indem es Ihren Datenverkehr über einen privaten Server (einen so genannten sicheren Tunnel) umleitet.

Aber anders als Proxy-Server verschlüsseln VPN-Dienste dabei Ihren Datenverkehr. Die Chancen von Angreifern, Sinn aus abgefangenen Daten zu machen, gehen damit gegen Null.

VPN-Dienste, wie zum Beispiel Bitdefender VPN, setzen auf modernste militärische Verschlüsselung, um den durch ihre sicheren Tunnel geleiteten Datenverkehr zu schützen.

Würde es also tatsächlich zu einem MITM-Angriff auf den von Ihnen genutzten VPN-Server kommen, wären die Täter nicht in der Lage, den Datenverkehr zu entschlüsseln.

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Ihr Internetdienstleister Ihre Online-Aktivitäten überwachen und dabei großen Mengen sensibler Daten über Sie sammeln kann. Bedenkt man, dass Ihr gesamter Datenverkehr über seine Server läuft, verwundert das kaum.

Mit einem VPN können Sie jedoch sicherstellen, dass nicht einmal Ihr Internetanbieter Ihre Aktivitäten überwachen kann. Versucht er, Ihren Datenverkehr abzufangen, sieht er lediglich, dass Sie mit einem VPN-Server verbunden sind. Das war's.

Nicht zuletzt bieten Premium-VPN-Dienste wie Bitdefender VPN zusätzliche Funktionen wie Werbeblocker- und Anti-Tracker-Module, mit denen Sie Ihre Privatsphäre sogar noch weitreichender schützen können.

Die Nachteile von VPNs

Einige wenige Nachteile gibt es natürlich auch beim Einsatz eines VPNs. Zum einen ist ein VPN-Abonnement teurer als ein Proxy-Server. Dabei gilt es aber auch zu bedenken, dass ein VPN-Abonnement viel mehr zu bieten hat.

Außerdem sind VPNs häufig langsamer als Proxy-Server. Aber auch das ist wenig überraschend: VPNs verschlüsseln Ihren Datenverkehr zusätzlich, was die Netzwerkressourcen weiter belastet. Glücklicherweise sind diese Geschwindigkeitsunterschiede dank des technischen Fortschritts heute fast zu vernachlässigen.

Es gibt natürlich immer die Option, kostenlose VPN-Dienste zu nutzen. Obwohl kostenlose VPN-Dienste nicht per se schlecht sind, stehen sie doch unter Verdacht, Werbung mit eingebetteter Malware anzuzeigen und persönliche Daten (wie DNS-Anfragen und IP-Adressen) ihrer Nutzer zu sammeln und zu verkaufen.

VPN oder Proxy?

Auf den Punkt gebracht: Proxy-Server können Ihre Privatsphäre schützen, indem sie Ihren Datenverkehr weiterleiten, Ihre IP-Adresse verschleiern und Ihren IP-basierten geografischen Standort verbergen.

Mit einem Proxy können Sie auf geografisch eingeschränkte Inhalte zugreifen und verhindern, dass Online-Dienste sehen, woher Ihre Anfragen stammen.

Proxyserver verschlüsseln Ihren Datenverkehr jedoch nicht, was es Angreifern ermöglicht, Ihren Datenverkehr mit verschiedenen Methoden (z. B. MITM-Angriffen) abzufangen und zu überwachen.

Mit einem Premium-VPN-Dienst wie Bitdefender VPN können Sie Ihre Privatsphäre und Ihre Daten schützen, indem Sie Ihren Internetverkehr verschlüsseln und durch einen sicheren, privaten Tunnel umleiten, der neugierigen Augen keine Chance lässt.