Was ist Ende-zu-Ende-Verschlüsselung? Und warum das für Sie von Interesse ist

Aber worum handelt es sich dabei? Mehr als nur ein Schlagwort in einer Post-Snowden-Welt gilt die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung heute als die Antwort auf die Herausforderungen des digitalen Datenschutzes. Im Folgenden werfen wir einen genauen Blick auf das Thema, um das Konzept dahinter besser zu verstehen.

Grundsätzlich handelt es sich bei „Verschlüsselung“ um ein Verfahren, bei dem elektronische Daten (Dateien, Passwörter, Bilder) in ein nicht lesbares Format umgewandelt werden, das nur von jemanden entziffert werden kann, der über den entsprechenden Code – den so genannten Entschlüsselungsschlüssel – verfügt.

In den frühen Tagen der Verschlüsselung wurden im antiken Griechenland und Rom Buchstaben mit einem entsprechenden numerischen Wert versehen, um einen Geheimcode für den Versand von Nachrichten zu erhalten. So konnten diese nur von Personen gelesen werden, die den Algorithmus kannten. Moderne Verschlüsselungsverfahren sind allerdings etwas komplizierter.

Verschlüsselung kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen, wodurch sich verschiedene Sicherheitsstufen und Auswirkungen ergeben. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wird von Dienstleistern erbracht und bezieht sich auf Daten, die in einem Kommunikationssystem im Umlauf sind, in dem nur zwei Kommunikationspartner (Absender und Empfänger) die Nachricht entschlüsseln können. Dabei können die Daten nicht abgefangen werden, auch nicht von dem Unternehmen, das die Kommunikation vermittelt. Doch wer verfügt in einem solchen Fall über den Schlüssel? Theoretisch sind die kryptografischen Schlüssel nur auf dem Endpunkt-Computer zu finden. Die Nachrichten laufen zwar über Unternehmens-Server, können hier aber nicht abgefangen werden.

Was ist ein Verschlüsselungsschlüssel?

Bei der Verschlüsselung werden zwei Hauptkategorien unterschieden: symmetrisch und asymmetrisch. Bei der asymmetrischen Verschlüsselung ist der öffentliche Schlüssel häufig eine zufällige und eindeutige Zeichenfolge für den Einmalgebrauch, die von jedermann (jedem Computer) verwendet werden kann, um Nachrichten zu verschlüsseln und versenden. Diese Nachrichten können dann nur mit dem entsprechenden (und geheimen) privaten Schlüssel entschlüsselt werden. Symmetrische Algorithmen verwenden nur einen gemeinsam verwendeten Schlüssel.

Was kann verschlüsselt werden?

E-Mails, Fotos, Kreditkarteninformationen – grundsätzlich können alle Daten verschlüsselt werden. Eine einfache Methode zur sofortigen Verschlüsselung von Daten ist die Verwendung einer VPN-Verbindung zum Versand sensibler Informationen. Zwar ist diese Art der Verschlüsselung in aller Regel nicht durchgängig, sie verhindert aber, dass unverschlüsselte Informationen abgefangen werden, wenn Sie über ein öffentliches WLAN mit dem Internet verbunden sind. Neben Datenprüfung und -filterung in Echtzeit bietet die neue Bitdefender Box genau diesen Schutz.

Welche Vorteile ergeben sich aus der Verschlüsselung Ihrer Daten?

Ihre Daten bleiben sicher geschützt, auch wenn Ihr Computer verloren geht, mit Malware infiziert oder von Hackern geknackt wird. Damit das auch so bleibt, gibt es verschiedenste Dienste und Funktionen auf Ihren Geräten, so zum Beispiel unter Android.

Warum meiden die meisten Web-Dienste dann die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung?

Unglücklicherweise lässt sich eine durchgängige Verschlüsselung nur schwer umsetzen. Für die Aushandlung der Schlüssel und die eigentliche Verschlüsselung und Entschlüsselung wird auf beiden Clients zusätzliche Rechenleistung verbraucht, wodurch unter anderem Antwortzeiten verlängert und Akkulaufzeiten auf mobilen Geräten verringert werden. Fügt man beliebten Internet-Produkten eine starke Verschlüsselung hinzu, können diese zudem teurer und komplizierter werden, wodurch sie für Kunden weniger attraktiv und für Unternehmen weniger profitabel werden.

Am schwersten aber wiegt, dass eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung es für Vermittler wie Google und Microsoft unmöglich macht, Kopien der Daten an die  US-Behörden weiterzugeben. Und damit verstoßen sie gegen CALEA, ein US-amerikanisches Gesetz aus dem Jahr 1994, das es den Behörden erlaubt, Kommunikationsunternehmen zu Ermittlungszwecken abzuhören. Und das FBI möchte das Gesetz nun auch auf andere Dienste wie Gmail und iOS ausweiten. Außerdem wird es dadurch für Unternehmen schwieriger, neue Funktionen hinzuzufügen, so zum Beispiel die Anzeige zielgerichteter Werbung anhand von Nachrichteninhalten.

Warum ist Verschlüsselung also wichtig?

Weil Verschlüsselung für Sie als Verbraucher die vermutlich beste Waffe ist, um Ihre sensiblen Daten vor Spionage, Hacktivisten, Spyware sowie menschlichem Versagen und Fehlverhalten zu schützen. Und genau darum setzen sicherheitsbewusste Privatnutzer und Unternehmen heute auf Verschlüsselung.

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