Amazon hat angekündigt, die Reichweite seiner intelligenten Geräte, z. B. Echo oder Ring, vergrößern zu wollen. Dadurch könnten sie weiterhin mit dem Internet verbunden bleiben, auch wenn sie die Reichweite des zugehörigen WLANs verlassen.
Bluetooth-fähige Geräte haben einen begrenzten Funktionsradius und benötigen Internetzugang, um online zu bleiben. Probleme können hier entstehen, wenn z. B. eine Überwachungskamera an der Grundstücksgrenze zu weit vom Heim-WLAN entfernt ist. Eine einfache Lösung wäre die Einrichtung eines zusätzlichen WLAN-Hotspots, aber unter Umständen ist das gar nicht nötig.
Amazons neues Projekt Sidewalk (dt.: Bürgersteig) soll die Reichweite alter und neuer IoT-Geräte vergrößern. Ein interessantes Unterfangen mit datenschutztechnischen Herausforderungen, die nicht ohne Weiteres zu meistern sind.
„Amazon Sidewalk setzt Bluetooth Low Energy (BLE) im 900-MHz-Bereich und anderen Frequenzen ein, um die Einrichtung neuer Geräte einfacher zu gestalten, die Reichweite von Geräten mit geringer Bandbreite zu vergrößern und Geräten zu ermöglichen, online zu bleiben, auch wenn sie sich außerhalb des heimischen WLANs befinden“, so Amazon auf dem unternehmenseigenen Blog.
Die neuen Funktionen haben interessante Anwendungsfälle. Bewegungsmeldungen z. B. würden von Überwachungskameras weiterhin übertragen, auch wenn die Internetverbindung abgerissen ist. Die intelligenten Geräte würden automatisch Verbindungen zu anderen Geräten in der Umgebung – auch fremden – herstellen. Das, selbstverständlich, wirft Fragen der Datensicherheit auf.
„Im Sidewalk-Netzwerk werden drei Verschlüsselungsschichten eingesetzt, um übertragene Daten zu sichern. Alle Geräte, die dieses Netzwerk benutzen, müssen dieselben hohen Verschlüsselungsanforderungen erfüllen“, heißt es im Blog weiter.
„Kunden, die sich ihre Bandbreite mit Nachbarn teilen, können sicher sein, dass ihre Daten vor dem Zugriff der Nachbarn geschützt sind.“
Das größte Problem dieser neuen Technik ist, dass Amazon sie auf bestehenden kompatiblen Geräten automatisch umsetzt und die Benutzer sie selbst deaktivieren müssen. Neukunden werden bei der Ersteinrichtung ihrer Geräte auf die neue Funktion hingewiesen.
In der Vergangenheit hatte Amazon immer wieder Probleme mit der Sicherheit seiner IoT-Geräte, besonders mit der Ring Doorbell. Die Legalität der von Ermittlungsbehörden gesammelten Videos von diesen Videotürklingeln wird weiterhin heiß diskutiert.
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