3 Min Lesezeit

Bad Ads: Google hat nach eigenen Angaben im letzten Jahr 780 Millionen „schlechte“ Anzeigen blockiert

Bitdefender

Januar 05, 2016

Promo Ein Produkt zum Schutz aller Geräte - ohne Performance-Einbußen.
30 Tage kostenfrei testen
Bad Ads: Google hat nach eigenen Angaben im letzten Jahr 780 Millionen „schlechte“ Anzeigen blockiert

Aber das große Geld verdient Google anderswo.

 

Die Haupteinnahmequelle für das Unternehmen ist Werbung – also genau die Werbeanzeigen, die neben Ihren Suchergebnissen oder Ihren E-Mails auftauchen, auf Webseiten Dritter eingebettet sind oder lästigerweise vor Ihren YouTube-Videos laufen.

 

Google ist also in erster Linie ein Werbeanbieter. Und zwar ein sehr großer.

 

Werbekunden stehen Schlange, um von Googles globaler Reichweite zu profitieren und Kapital aus der Fähigkeit des Unternehmens zu schlagen, einer breiten Masse an potentiellen Kunden zielgerichtete und personalisierte Werbung zu präsentieren.

 

Das klingt natürlich verlockend für alle, die Sie mit ihrer Werbung ansprechen möchten. Ist man sich aber der Sicherheitsprobleme im Zusammenhang mit Werbung von Drittanbietern bewusst, erkennt man auch die möglichen Gefahren, die damit einhergehen.

 

Laut Google beschäftigt das Unternehmen weltweit mehr als 1000 Mitarbeiter, um so genannte Bad Ads zu bekämpfen.

 

In einem kürzlich veröffentlichten Bericht gibt das Unternehmen an, dass es „mehr als 780 Millionen Anzeigen deaktiviert hat“, weil diese gegen seine Richtlinien verstoßen haben.

 

780 Millionen. Das sind wirklich sehr viele Anzeigen, die auf Verstöße überprüft werden müssen. Es würde 25 Jahre dauern, um jede einzelne dieser Anzeigen zu überprüfen, wenn man nur eine Sekunde pro Anzeige aufwenden würde. Glücklicherweise ist man bei Google nicht allein auf Menschen angewiesen, um die Anzeigen zu begutachten – Computer-Algorithmen übernehmen den schwersten Teil der Arbeit.

 

Welche Anzeigenarten werden von Google eigentlich blockiert?

 

Ganz oben auf der Liste stehen Anzeigen für pharmazeutische Produkte. Nach eigenen Angaben hat Google im letzten Jahr allein 12,5 Millionen Anzeigen wegen Verstößen gegen seine Gesundheitsrichtlinien blockiert, zum Beispiel weil irreführende Werbeaussagen hinsichtlich des gesundheitlichen Nutzens gemacht wurden oder weil die Arzneimittel nicht zugelassen waren.

 

Darauf folgen Anzeigen, die Produktfälschungen anpreisen – insgesamt wurden mehr als 10.000 Websites und 18.000 Benutzerkonten von Werbetreibenden gesperrt, die gefälschte Produkte wie zum Beispielen Designer-Uhren angeboten hatten.

 

Blockiert wurden zudem auch mehr als 30.000 Anzeigen mit zweifelhaften Ernährungsprogrammen und Nahrungsergänzungsmitteln, die ein schnelles Abnehmen (ohne Diät und Sport) versprechen.

 

Weitere rund 7.000 Websites wurden blockiert, die einzig und allein für Phishing-Zwecke eingesetzt wurden.

 

Und dann gibt es da noch das Problem mit Malware und unerwünschter Software, die Ihren Computer ausbremsen oder Ihre Startseiteneinstellungen manipulieren können. Nach eigenen Angaben hat Google Werbeanzeigen blockiert, die auf mehr als 10.000 Websites mit derartigen Inhalten verwiesen haben, und die Zahl der unerwünschten Downloads über Google-Anzeigen um mehr als 99 Prozent gesenkt.

 

Seinen Angaben zufolge hat Google zudem mehr als 17 Millionen so genannte „Trick-to-Click“-Werbeanzeigen abgelehnt.

 

Dabei handelt es sich um Werbung, die aber nicht als solche erkannt werden soll. Um dies zu erreichen, werden diese Anzeigen als vermeintliche System- oder Website-Benachrichtigungen eingeblendet oder als Windows- oder Mac-Dialogfenster geta.

 

Googles Sridhar Ramaswamy machte deutlich, dass sich Google im Kampf gegen Bad Ads nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen wird und für 2016 bereits weitere Auflagen plant. Man möchte besser kontrollieren können, was als effektives Abnehmmittel angepriesen werden darf, und den Schutz vor Malware verbessern.

 

Es ist erfreulich zu sehen, wie verantwortungsvoll Google in diesem Bereich agiert und mit viel Einsatz daran arbeitet, seine Werbeanzeigen so sauber wie möglich zu halten. Man muss sich aber auch fragen, ob der Zug nicht schon längst abgefahren ist.

 

Immer mehr Computernutzer, die nicht mehr länger hinnehmen möchten, dass ihre Online-Aktivitäten für Werbezwecke nachverfolgt oder ihre Computer mit Malware infiziert werden, installieren inzwischen Programme zur Blockierung von Werbeanzeigen – wodurch sämtliche Werbeinhalte von den besuchten Webseiten verschwinden.

 

Sie tun das in erster Linie nicht, weil sie Anstoß daran nehmen, dass Websites Werbeeinnahmen erzielen, sondern weil sie nicht bereit sind, den hohen Preis einer Malware-Infektion zu bezahlen, nur weil sie eine bestimmte Website aufgerufen haben.

 

Darum ist es wichtig, dass alle Werbenetzwerke und nicht nur Google allein ihre Richtlinien im Umgang mit Bad Ads überarbeiten. Denn andernfalls werden sie unter Umständen feststellen müssen, dass sie bald ohne Publikum dastehen.

tags


Autor


Bitdefender

The meaning of Bitdefender’s mascot, the Dacian Draco, a symbol that depicts a mythical animal with a wolf’s head and a dragon’s body, is “to watch” and to “guard with a sharp eye.”

Alle Beiträge sehen

Das könnte Sie auch interessieren

Bookmarks


loader