Bitdefender stellt kostenfreies Removal Tool für „Piracy“-Trojaner (GVU-Trojaner) bereit

Antivirenexperte Bitdefender stellt ab sofort ein kostenloses Tool zur Entfernung des GVU-Trojaners zur Verfügung, der bereits die Rechner von Millionen Usern weltweit infiziert hat, indem er gefakte Nachrichten im Namen der Polizei versendet, die dem Nutzer Piraterie anlasten.

Ursprünglich aus Russland kommend, ist Ransomware eine Art von Malware, die zu Erpressungszwecken zum Einsatz kommt. Sie blockiert den Zugang zu den von ihr kompromittierten Computern und verlangt nach Geld, um die Beschränkung aufzuheben.

„Wenn Menschen am Straßenrand eine Polizeisirene hören und Blaulicht sehen, erschrecken sie meist und springen zur Seite. Nach einem ähnlichen Prinzip arbeitet der GVU-Trojaner, da er den User verschreckt und ihm Respekt einflößt“, kommentiert Bitdefender Chief Security Researcher Alexandru Bălan. „Der Trojaner scannt die IP-Adresse des Users, macht ihn glauben, dass die Nachricht von der Polizei sei, und beschuldigt ihn dann eines Vergehens, das er durchaus begangen haben könnte, ohne es überhaupt zu wissen. Im Gegensatz zu älterer Ransomware, die mit Geldstrafen auf Grund von zoophiler Pornografie droht, fokussiert sich dieser spezielle Trojaner auf Urheberrechtsverletzung. Das ist sehr effektiv.“

Dadurch, dass die finanziellen Verluste aufgrund von Piraterie jährlich in Milliarden-Dollar-Höhe steigen und sich auf Millionen Computern weltweit Raubkopien von Dateien, Software, Musik, Filmen etc. befinden, kann der Trojaner Opfer in beinahe jedem Land und jeder gesellschaftlichen Gruppe der Schuld bezichtigen.

Der Schädling schüchtert User mit lokalisierten Nachrichten ein, die vorgeblich von den Polizeibehörden in den USA, Großbritannien, Deutschland, österreich, den Niederlanden oder Rumänien versendet wurden. Die Cyber-Kriminellen verlangen von den Opfern einen Betrag von rund 200 US-Dollar, manchmal ist diese Summe in der jeweiligen Landeswährung angegeben. Um der gefälschten Nachricht im Namen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mehr Glaubwürdig­keit zu verleihen, warnen die Autoren sogar vor Zahlungs-Scams mittels einer Betrugswarnung.

Nutzer, deren Computer mit Trojan.Ransom.IcePol infiziert sind, können das Bitdefender-Tool installieren, um die verseuchte Software zu entfernen und ihre Geräte in den Zustand vor der Infizierung zurückzusetzen. Unter http://download.bitdefender.com/removal_tools/BDRemoval_Trojan_Ransom_IcePol.exe steht das Tool zum Download bereit, das anschließend im abgesicherten Modus ausgeführt werden soll.

rn