Nach zwei Jahren, die von Abschottung und Corona-Einschränkungen geprägt waren, kehren wir jetzt wieder in unsere Büros zurück und können wieder mit anderen Menschen zusammenkommen.
Die Welt vor der Pandemie scheint im Gedächtnis der Menschen inzwischen weit weg zu sein, und auch wenn viele sich darauf freuen, zum Arbeiten das Haus wieder verlassen zu dürfen, bekundete ein Drittel der Personen, die an einer kürzlich durchgeführten Studie von McKinsey teilgenommen haben, dass der Gedanke an die Rückkehr ins Büro ihrer psychischen Verfassung nicht guttut.
Mehr noch: Etwa 40 % der befragten Arbeitnehmer würden ihren derzeitigen Arbeitsplatz möglicherweise sogar aufgeben, wenn sie von der Unternehmensleitung gezwungen würden, wieder Vollzeit im Büro zu arbeiten.
Durch tiefgreifende Veränderungen in den Umgebungs- und Alltagsbedingungen kann der vollständige Wiedereinstieg in das Sozial- und Arbeitsleben für die menschliche Psyche sehr schwierig sein. Zweifellos gibt es Anzeichen dafür, dass sich „die psychische Verfassung während der Pandemie stark und bei einzelnen Menschen auf sehr unterschiedliche Weise verändert hat“, erläutert der Verhaltensforscher Nansi Lungu von Bitdefender. „Alle haben während dieser Zeit der Selbstisolierung Veränderungen durchgemacht, und je nachdem, wie sehr wir Sorgen und Bedenken in uns tragen, können uns die Rückkehr in eine gemeinsame Arbeitsumgebung und der persönliche Umgang mit Kollegen in unterschiedlicher Weise belasten.“
Es gibt keinen Königsweg, wie bei der Wiedereingliederung des Personals in das ‚normale‘ Arbeitsleben Stress abgebaut werden kann und wie sich eine Produktivität wie vor der Pandemie erreichen lässt.
Laut Nansi müssen wir anders mit unserer psychischen Energie umgehen als zuvor, und selbst wenn wir meinen, dass wir besonders widerstandsfähig bzw. resilient sind, müssen wir etwas für unsere psychische Gesundheit tun.
Resilienz ist ein zweischneidiges Schwert. Zwar erlaubt es uns diese Fähigkeit, gegen Stress anzukämpfen, uns von traumatischen Erlebnissen zu lösen oder am Arbeitsplatz über uns hinauszuwachsen, doch warnt uns die Seele – anders als der Körper – nicht, wenn wir an unserer psychischen Leistungsgrenze angelangt sind.
„Die Menschen sind in der Tat oft viel resilienter, als sie glauben. Andererseits löst sich diese Widerstandsfähigkeit jenseits einer bestimmten Grenze mehrheitlich auf und ist dann irgendwann nicht mehr vorhanden“, erläutert Nansi. „Wir sind lange Zeit sehr stark, aber wenn eine bestimmte Grenze erreicht ist, wird es schwierig.“ Und er fügt hinzu: „Im Gegensatz zu unserem Körper signalisiert uns unsere Seele nicht, dass wir in ein gefährliches Fahrwasser geraten.“
Die Möglichkeiten, mit Stress im Büro und der dadurch hervorgerufenen mentalen Erschöpfung fertig zu werden, schwinden, sobald wir emotional nicht im Gleichgewicht sind. Am besten können die Belastungen für unsere psychische Gesundheit durch vorbeugende Maßnahmen abgefedert werden. Beispielsweise dadurch, dass man ein beruhigendes Umfeld schafft und sich am Ende des Tages Zeit nimmt, um wieder Energie zu tanken.
„Wir unterliegen dem Irrglauben, dass wir mehr erreichen und ein zufriedeneres Leben führen können, wenn wir bis an die Grenze unserer Leistungsfähigkeit gehen. Am Ende steht ist dann einfach die Enttäuschung umso größer“, gibt Nansi zu bedenken.
Wir müssen uns die Zeit nehmen, um uns um uns selbst und unser eigenes Wohlbefinden zu kümmern. Selbst diejenigen, die mit einer hohen Resilienz ausgestattet sind, brauchen Zeit, um sich erholen und ihre hohe Leistungsfähigkeit aufrechterhalten zu können. Dies gilt insbesondere, wenn sich die Rollen im Arbeitsleben ändern und die Person mehr Verantwortung trägt.
Das Arbeiten im Homeoffice ist kein Patentrezept für ein stressfreies Arbeitsleben. Es kann eine gewisse Zeit dauern, bis sich die Menschen wieder daran gewöhnt haben, zur Arbeitsstätte zu pendeln und Seite an Seite mit den Kollegen zu arbeiten – und selbst die Rückkehr zu einer angemessenen Bürokleidung kann eine Herausforderung darstellen.
Sie sollten sich jedoch über Ihre Bedürfnisse klar werden und mit Ihrem Arbeitgeber darüber sprechen. Dieser kann Ihnen dann helfen, möglichst reibungslos wieder in den Büroalltag zurückzukehren und Ihrer beruflichen Laufbahn wieder neuen Schwung zu geben.
Seien Sie nicht zu streng mit sich selbst, wenn in den ersten paar Wochen nicht alles so läuft, wie Sie es sich vorstellen. Wenn Sie Stress empfinden, sprechen Sie offen mit Freunden und vertrauenswürdigen Kollegen darüber. Wir sind alle nur Menschen, und sehr wahrscheinlich haben Ihre Kollegen mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen.
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The meaning of Bitdefender’s mascot, the Dacian Draco, a symbol that depicts a mythical animal with a wolf’s head and a dragon’s body, is “to watch” and to “guard with a sharp eye.”
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