Kennen Sie Ihre Rechte: das Recht, der Verwendung Ihrer Daten zu widersprechen

Direktmarketing kann sehr aufdringlich sein, und Sie können es ablehnen, denn Sie haben das Recht, der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten zu widersprechen. Im Folgenden erfahren Sie, wann und wie Sie Ihr Recht auf Widerspruch gegen die Verarbeitung Ihrer Daten gemäß Artikel 21 der DSGVO wahrnehmen können.

Worum es geht

Das Recht, der Verarbeitung Ihrer Daten zu widersprechen, bedeutet, dass Sie jederzeit die Möglichkeit haben, einer Organisation oder einem Unternehmen mitzuteilen, dass es die Verwendung Ihrer personenbezogenen Daten einstellen soll. Die Verarbeitung umfasst in diesem Zusammenhang jede Art der Nutzung Ihrer Daten - sei es die Beschaffung, Aufzeichnung oder Speicherung. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass das Recht auf Widerspruch an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Unternehmen dürfen die Verarbeitung Ihrer Daten nur dann einstellen, wenn sie triftige und legitime Gründe dafür haben.

Sehen wir uns zunächst an, wann Sie dieses Recht ausüben können. Sie können der Verarbeitung widersprechen, wenn Ihre Daten verwendet werden:

• durch eine Behörde für einen gesetzlichen Zweck oder im öffentlichen Interesse. für eine Aufgabe, die im öffentlichen Interesse liegt
• zu wissenschaftlichen oder historischen Forschungszwecken oder zu statistischen Zwecken
• für Zwecke des Direktmarketings

Nur das Recht auf Widerspruch gegen Direktmarketing ist absolut, d. h. Organisationen müssen sich ohne Ausnahmen daran halten.

In anderen Fällen kann die Organisation Ihre Anfrage jedoch rechtmäßig ablehnen. Übliche Ausnahmen sind Strafverfolgung, Polizei, nationale Sicherheit oder Steuern.

Zu den Umständen, unter denen sie nicht nachkommen dürfen, gehören:

• Ihr Ersuchen überzogen oder offensichtlich unbegründet ist
• sie nachweisen können, dass sie zwingende, berechtigte Gründe haben
• Ihre Daten sind für die Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe oder auf der Grundlage eines berechtigten Interesses erforderlich
• die Verarbeitung ist für die Begründung, Ausübung oder Verteidigung von Rechtsansprüchen (z. B. in einem Rechtsstreit) erforderlich
• Ihre Daten werden für statistische, wissenschaftliche oder historische Forschungszwecke verwendet.

In jedem Fall muss die Organisation nachweisen, dass ihre legitimen Gründe Vorrang vor den Ihren haben.

Beispielgeschichten

Geschichte 1: Direktmarketing, absolutes Recht
Maria hat über einen Online-Ticketanbieter zwei Eintrittskarten für ein Konzert ihrer Lieblingsband gekauft. Kurz nach dem Kauf wurde ihr Posteingang jedoch mit Werbung für Konzerte und Veranstaltungen überflutet, die sie überhaupt nicht interessierten. Sie teilte dem Online-Kartenverkaufsdienst mit, dass sie kein weiteres Werbematerial mehr erhalten wolle. Das Unternehmen solle ihr Recht auf Widerspruch gegen Direktmarketing respektieren. Bald darauf sollte die Flut unerwünschter E-Mails aufhören, und Maria sollte nicht dafür belangt werden, dass sie ihr absolutes Recht gegen Direktmarketing wahrgenommen hat.

Geschichte 2: Forschung aus Gründen des öffentlichen Interesses - Antrag abgelehnt
Mike wurde kürzlich in einem Krankenhaus wegen einer Krankheit behandelt. Die Bluttests, die während der Behandlung durchgeführt wurden, ergaben, dass Mike an einem Virus erkrankt war, der in dieser Jahreszeit häufig vorkommt. Als Mike das Krankenhaus auffordert, seine Daten und Aufzeichnungen zu löschen, weigert sich das Krankenhaus. In diesem Fall sind die Daten und Informationen von ihm und anderen Patienten von wesentlicher Bedeutung für die Messung der Auswirkungen des Virus in der Gemeinschaft. Das Krankenhaus muss nachweisen, dass die Aufbewahrung dieser Daten aus Gründen des öffentlichen Interesses notwendig ist, auch wenn eine Person ihre Löschung beantragt.

Wie kann man der Datenverarbeitung widersprechen?

Wenn Sie einer Organisation mitteilen möchten, dass Sie mit der Art und Weise, wie Ihre Daten verarbeitet werden, nicht einverstanden sind, können Sie wie folgt vorgehen:

Wenden Sie sich direkt an die Organisation. Sie können dies per E-Mail, per Brief, über ein Online-Formular auf der Website oder mit einer vorformulierten E-Mail von Bitdefender Digital Identity Protection tun. Das Wichtigste ist, dass Sie Ihre Anfrage schriftlich festhalten.

Erläutern Sie Ihre Gründe: Legen Sie klar dar, warum Sie der Meinung sind, dass die Organisation die Verwendung Ihrer Daten in einer bestimmten Weise einstellen sollte. Geben Sie spezifische Gründe an, die sich auf Ihre Situation beziehen. Je stichhaltiger Ihre Gründe sind (z. B. wenn die Verarbeitung Ihren Ruf schädigt, Sie in Bedrängnis bringt oder Ihnen einen finanziellen Schaden zufügt), desto größer sind Ihre Chancen, dass Ihr Antrag erfolgreich ist.

Geben Sie in Ihrem Antrag wichtige Details an: Achten Sie darauf, dass Sie in Ihrer Anfrage folgende Angaben machen
o Ihren Namen und alle relevanten Konto-Benutzernamen oder Details, die der Organisation helfen können, Sie effizient zu identifizieren.
o Das Datum Ihres Antrags, damit die Organisation weiß, bis wann sie ihn erfüllen muss.
o Legen Sie die Gründe für Ihren Widerspruch klar dar und geben Sie an, welche Verarbeitungen Sie stoppen möchten, falls es mehrere gibt.

Für Direktmarketing: Wenn sich Ihr Widerspruch auf Direktmarketing bezieht, müssen Sie keine detaillierten Begründungen liefern. Drücken Sie Ihren Wunsch aus, der Verarbeitung Ihrer Daten zu diesem Zweck zu widersprechen.

Bitte um Bestätigung: Bitten Sie die Organisation um eine Bestätigung des Empfangs Ihrer Anfrage. Bitten Sie auch um Informationen darüber, wann die Verarbeitung Ihrer Daten eingestellt werden soll.

Ziel ist es, Ihren Widerspruch klar und deutlich zu formulieren und der Organisation genügend Informationen zu geben, damit sie Ihre Bedenken verstehen und umgehend darauf eingehen kann.

Wenn Sie Ihre Datenprobleme ganz einfach in den Griff bekommen möchten, sollten Sie sich Bitdefender Digital Identity Protection ansehen. Es zeigt Ihnen alle Online-Konten an, die Sie jemals über Outlook- oder Gmail-E-Mail-Adressen geöffnet haben, und bietet Ihnen fertige E-Mails, in denen Sie die Unternehmen auffordern, Ihre Daten zurückzugeben oder zu löschen. Mit Digital Identity Protection müssen Sie keine Zeit mit dem Verfassen von E-Mails oder der Suche nach Kontaktinformationen verbringen, was den Prozess effizient macht. Sollte eine Organisation, die über Ihre Daten verfügt, von einem Datenschutzverstoß betroffen sein, erhalten Sie eine Warnung und praktische Ratschläge für das weitere Vorgehen.

Was Sie erwartet, nachdem Sie einen Antrag auf Einstellung der Datenverarbeitung gestellt haben

Sobald die Organisation Ihren Antrag erhält, hat sie einen Monat Zeit, um zu reagieren. Diese Frist kann nur einmal um maximal zwei weitere Monate verlängert werden, wenn es sich um komplexe oder mehrfache Anträge handelt.
Der für die Verarbeitung Verantwortliche kann Ihren Antrag ablehnen, es sei denn, Sie erheben Einspruch gegen Direktmarketing. In diesem Fall muss der für die Verarbeitung Verantwortliche seine Gründe und seine zwingenden legitimen Gründe für Ihren speziellen Fall erläutern. Bei einer allgemeinen, pauschalen Antwort haben Sie das Recht, eine Beschwerde bei einer Datenschutzbehörde in Ihrem Land einzureichen.

Quellen: Europäische Kommission, noyb.eu