Richter entscheidet: Amazon muss Echo-Audiodateien in Verbindung mit Mordfall herausgeben

Wie ABC News berichtete, ordnete am Freitag ein Richter in New Hampshire an, dass Amazon von Echo aufgezeichnete Audiodateien der Opfer eines Doppelmordes sowie Information zum Typ der mit dem Gerät gekoppelten Telefone herausgeben muss, um so Klarheit in diesen Fall zu bringen. Das Echo-Gerät war von der Polizei sichergestellt worden, da es in den Räumlichkeiten genutzt wurde, wo das Verbrechen stattfand, und nun sollen die Daten eingehend untersucht werden.

 

„Demgemäß wird dem anstelle eines Durchsuchungsbefehls eingereichten Beweissicherungsantrag der Staatsanwaltschaft stattgegeben“, verfügte Steven M. Houran, der Vorsitzende Richter des Strafford County Superior Court. „Das Gericht weist Amazon.com an, dem Gericht jegliche Aufnahmen, die von einem smarten Echo-Lautsprecher mit Alexa-Sprachsteuerungsfunktion und der FCC-Registrierungsnummer ZWJ-0823 im Zeitraum vom 27. Januar 2017 bis zum 29. Januar 2017 aufgezeichnet wurden, sowie alle Informationen zur Identifikation der Mobilgeräte, die während dieses Zeitraums mit dem smarten Lautsprecher gekoppelt waren, unverzüglich vorzulegen.“

 

Dank des überwachungssystems konnte die Polizei bereits einen Verdächtigen aus New Hamphshire, Timothy Verrill, am Tatort ermitteln. Er wurde des besonders schweren Mordes an Christine Sullivan und Jenna Pellegrini angeklagt und bekannte sich nicht schuldig. Da seine Verhandlung für Mai 2019 angesetzt ist, hofft die Polizei, dass die Daten auf dem Echo-Gerät Licht in den Fall bringen können.

 

„Die Ermittler sind überzeugt, dass Christine Sullivan in der Küche des Anwesens 979 Meaderboro Road, wo sich das Echo-Gerät befand, überfallen wurde, und die Staatsanwaltschaft ist sich sicher, dass sich auf dem Echo-Gerät Beweise finden, wie beispielsweise Audioaufnahmen vom überfall und der darauffolgenden Ereignisse“, so CBS Boston.

 

Dies ist nicht das erste Mal, dass Amazon eine Anordnung zur Herausgabe von Daten erhalten hat, um zur Aufklärung eines Verbrechens beizutragen. Laut Associated Press betonte ein Sprecher des Unternehmens allerdings, dass man „ohne einen ordnungsgemäß vorgelegten, gültigen und rechtsverbindlichen Antrag“ keine Daten herausgeben würde.

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