Scareware-Betrug: FTC verhängt Geldstrafe von 26 Millionen Dollar gegen zwei Unternehmen

Die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) hat zwei Unternehmen zu einer Geldstrafe in Höhe von 26 Millionen US-Dollar verurteilt, weil sie Verbraucher in dem Glauben gelassen haben, ihre Computer seien mit Malware infiziert.

Die FTC behauptet, dass Restoro Cyprus Limited und Reimage Cyprus Limited, beide mit Sitz in Zypern, seit mindestens 2018 einen technischen Support-Betrug betrieben haben, bei dem "Verbraucher mit falschen und unbegründeten Behauptungen über die Leistung und Sicherheit von Verbrauchercomputern um Dutzende von Millionen Dollar betrogen wurden."

Es wird angenommen, dass die Unternehmen, die einen gemeinsamen Eigentümer haben, besonders erfolgreich darin waren, ältere Verbraucher mit gefälschten Microsoft Windows-Pop-ups zu betrügen. Die Pop-ups behaupteten, die Computer seien mit Viren infiziert, und forderten die Benutzer auf, ihre PCs zu "scannen", "um weiteren Schaden zu vermeiden".

Nach Angaben der FTC erschienen die Scareware-Meldungen unabhängig vom tatsächlichen Zustand der Computer der Verbraucher und lockten ahnungslose Nutzer mit dem Angebot eines kostenlosen Scans oder Sicherheitsupdates.  Bei der Überprüfung wurden unweigerlich Leistungs- oder Sicherheitsprobleme festgestellt, die - so hieß es - dringend behoben werden müssten.

Zur "Behebung" mussten die Verbraucher angeblich Software von Restoro oder Reimage kaufen, die zwischen 27 und 58 Dollar kostete.

FTC-Ermittler bestätigten die Behauptungen der Opfer, indem sie einen bekanntermaßen virenfreien Computer scannten und die Software verdeckt kauften.

Jedes Mal berichteten die Ermittler, dass der Scan zahlreiche angebliche Probleme und Sicherheitsbedenken aufzeigte, gefolgt von der Empfehlung, Reparatursoftware zu kaufen.

Die Untersuchung ergab, dass die Opfer häufig mit den Telefonverkäufern von Restoro und Reimage sprachen. Die Telefonverkäufer versuchten sie davon zu überzeugen, dass Software allein das "Problem" nicht beheben könne und dass ein Techniker von Restoro oder Reimage Fernzugriff auf den Computer benötige - mit zusätzlichen Kosten von Hunderten von Dollar.

Die Beschwerde der FTC zeigte, dass Restoro Google-Suchanzeigen nutzte, um Computernutzer auf seine Website zu leiten.

Wenn der vorgeschlagene Vergleich von einem Bundesgericht genehmigt wird, plant die FTC, die von den Unternehmen gezahlte Geldstrafe in Höhe von 26 Millionen Dollar zur Entschädigung der betrogenen Verbraucher zu verwenden, und strebt eine dauerhafte Unterlassungsverfügung an, die es den Unternehmen verbietet, in Zukunft ähnliche betrügerische Praktiken anzuwenden.