Twitter veröffentlicht Open-Source-Tool zum Aufspüren von Anomalien

Aber dann und wann, vielleicht haben wir die Nase voll vom schlechten Wetter oder dem immer gleichen Trott, buchen wir eine Auslandsreise.

Zwei Wochen lang besteht unser Leben aus Spaß und Sonnenschein. Wir gehen jeden Tag Essen, mieten vielleicht ein Boot für einen Ausflug um die Insel und geben ein Vermögen für Mitbringsel für die Daheimgebliebenen aus.

Aus Sicht Ihrer Kreditkarte ist dieses Verhalten aber alles andere als normal. Vielleicht ruft sogar Ihre Bank an, um nachzufragen, ob Sie wirklich im Ausland unterwegs sind, aus Sorge, dass Ihre Karte vielleicht gestohlen wurde.

Denn was die Computer der Bank da erkannt haben, ist eine Anomalie. Und im Zuge der Betrugsbekämpfung fragen Sie nach, ob alles in Ordnung ist, bevor sie die Karte sperren. Darum kann es auch sehr hilfreich sein, Ihre Bank im Vorfeld zu informieren, wenn Sie sich auf Reisen um die Welt begeben.

Anomalien gibt es natürlich nicht nur bei Banken. Sie können auch auf Websites auftreten. Twitter hat diese Woche ein Open-Source-Tool veröffentlicht, mit dem Software-Entwickler verschiedene Arten von Anomalien aufspüren können. Twitter verwendet das Tool mit dem Namen AnomalyDetection, um Anomalien auf seiner Plattform aufzuspüren.

Anomalien können auf Twitter auftreten, wenn es zum Beispiel wichtige neue Nachrichten gibt oder die letzte Folge einer beliebten Fernsehsendung ausgestrahlt wird.

In einem Blog-Eintrag über seine Technologie zum Aufspüren von Anomalien beschreibt Twitter den plötzlichen Anstieg an Bildern, die am Weihnachtsabend, an Weihnachten und an Silvester bei Twitter hochgeladen wurden.

Betrachtet man die Tage, an denen dies passiert ist, handelt es sich eindeutig um eine zu erwartende Anomalie. Das Tool ist jedoch auch in der Lage, schädliches Verhalten auf Twitter aufzuspüren, so zum Beispiel zunehmender Datenverkehr, der unter Umständen von Spammern oder Bots ausgelöst wird, die die Anzahl von Followern erhöhen sollen. Und Sie haben gedacht, dass Sie auf Twitter nicht beobachtet werden.

Je häufiger wir Online-Systeme und Cloud-Dienste nutzen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Internetfirmen versuchen, mehr über unsere Aktivitäten zu erfahren, und Wege finden, die gesammelten Daten auch zu verwenden.

So können sie zum Beispiel überprüfen, ob kürzlich eingeführte Systeme ordnungsgemäß funktionieren, ob änderungen an der Oberfläche sich auf die Beteiligung der Nutzer auswirken oder ob schädliche Aktivitäten vonstattengehen. Manchmal geht es auch nur um so einfache Dinge wie die Ermittlung von Gruppenverhalten, um Ordnung in das Chaos zu bringen und umgehend Empfehlungen aussprechen und Werbung anpassen zu können.

Laut Twitter hat man sich entschieden, AnomalyDetection quelloffen zu machen, damit auch Dritte ihre Erfahrungen zu dem Projekt beitragen können:

„Das frühe Aufspüren von Anomalien trägt entscheidend dazu bei, dass unseren Produktteams und denen unserer Datenpartner hochwertige Daten zur Verfügung stehen. Mit diesem Paket können wir die zunehmende Nutzerbeteiligung auf der Plattform an Feiertagen, bei großen Sportereignissen oder wichtigen Nachrichten beobachten. Das Paket hilft uns dabei, Bots oder Spam zu finden und Anomalien in den Systemmetriken aufzuspüren, die nach neuen Software-Releases auftreten. Wir machen AnomalyDetection quelloffen, denn wir möchten, dass die öffentlichkeit die Gelegenheit bekommt, das Paket weiterzuentwickeln und genau wie wir davon zu lernen.“

Weitere Informationen zur AnomalyDetection erhalten Sie in Twitters Engineering-Blog.

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