Nicht unbedingt, weil Sie ein Online-Krimineller sind, der sich in Server einhackt, Malware schreibt oder eine illegale Website wie Silk Road betreibt. Genauso könnten Sie ein politischer Aktivist, ein Journalist oder Whistleblower sein.
Ganz gleich aus welchem Grund, Sie haben vielleicht ein berechtigtes Interesse daran, zu verhindern, dass Strafverfolgungsbehörden oder Ihre Gegner Ihren Computer beschlagnahmen und Ihre Aktivitäten nachverfolgen.
Vielleicht sind Sie deshalb auf der Suche nach einem Verfahren, das es Ihnen erlaubt, Ihren Computer schnell auszuschalten und so zu verhindern, dass Dritte an Ihre privaten Informationen gelangen.
Ein Entwickler, der sich selbst Hephaest0s nennt, möchte nun mit einem erst kürzlich veröffentlichten Python-Skript genau dies erreichen.
Der Code mit dem Namen USBKill wurde speziell entwickelt, um durch ein schnelles Abschalten des Computers eine forensische Analyse zu verhindern.
„USBKill überwacht die USB-Ports eines Computers und veranlasst bei jeder Veränderung ein Not-Aus des Computers. Sobald also ein USB-Laufwerk angeschlossen oder entfe wird, stürzt ein Computer (auf dem usbkill ausgeführt wird) sofort ab.“
Natürlich reicht ein einfaches Abschalten des Computers nicht aus, um einen gut ausgebildeten Ermittler davon abzuhalten, Ihre Arbeit darauf nachzuverfolgen. Darum müssen Sie natürlich auch sicherstellen, dass Ihre Festplatte verschlüsselt wurde oder darauf achten, dass alle Aktivitäten, die geheim bleiben sollen, auf einer virtuellen Maschine stattfinden, die sich beim Neustart des Computers auf eine sichere und nicht belastende Version aktualisiert.
Und trotzdem könnte sich ein Verfahren wie USBKill als äußerst lästig für Computer-Polizisten erweisen, die üblicherweise nach einer Razzia in der Wohnung des Verdächtigen einen so genannten USB-Mouse-Jiggler einsetzen, um zu verhindern, dass PCs oder Macs in den Ruhemodus wechseln oder einen passwortgeschützten Bildschirmschoner aktivieren, um Informationen darüber sammeln zu können, was aktuell auf dem Computer oder im Arbeitsspeicher ausgeführt wird.
Nutzer, die ein solches Szenario fürchten, sollten laut Hephaest0s unter Umständen auch weitere Maßnahmen ergreifen, um die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Ausschaltung im Falle einer Razzia zu erhöhen:
Tipp: Sie können zudem einen USB-Schlüssel mit einem Bändchen an Ihrem Handgelenk befestigen. Schließen Sie den Schlüssel an Ihren Computer an und starten Sie usbkill. Wird Ihr Computer nun gestohlen, wird der USB-Schlüssel entfe und der Computer schaltet sich sofort aus.
USBKill kann zudem dazu beitragen, Ihre Daten vor weiteren Risiken zu schützen.
Wird zum Beispiel ein nicht autorisierter USB-Stick an den Computer angeschlossen, könnte dieser eine schnelle Abschaltung einleiten, um zu verhindern, dass Fremde an Ihre Daten gelangen oder Malware hinterlassen.
Man sollte also nicht davon ausgehen, dass sich nur Kriminelle für USBKill interessieren – es gibt durchaus eine Reihe legitimer Gründe für den Einsatz.
Sie sollten vor einer überhasteten Installation auf Ihrem PC jedoch kurz innehalten und auch die möglichen Folgen bedenken. Schließlich wäre es doch wirklich schade, wenn Sie Ihre Arbeit versehentlich löschen würden, nur weil Sie nicht mehr an die Software gedacht und einen USB-Stick entfe oder einen vorher nicht freigegebenen neuen USB-Stick angeschlossen haben.
rn
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