Was ist eigentlich Scareware und wie schützen Sie sich davor?

So gut wie jeder Internetnutzer hatte schon mit Scareware zu tun, es handelt sich dabei nicht umsonst um eine der lukrativsten Formen von Malware. Aber wie erkennt man Scareware? Ganz einfach: Meist erhalten Sie ganz plötzlich und unerwartet eine besorgniserregende Bildschirmnachricht, in der Sie vor einem angeblichen Virus auf Ihrem System gewarnt werden. Mit diesem Wissen und ein paar weiteren Tipps können Sie sich vor diesem Betrug schützen.

‚Ihr Gerät ist INFIZIERT‘

Scareware kündigt sich in aller Regel durch eine Einblendung mit einer auffälligen Warnmeldung an. Ihnen wird suggeriert, dass Ihr Gerät infiziert ist oder dass Ihre Privatsphäre oder Ihr Bankkonto auf die ein oder andere Weise gefährdet sind. Betrüger werfen Ihren Köder auf Desktop-Computern ebenso wie auf Mobiltelefonen aus, was Scareware zu einer plattformunabhängigen Bedrohung macht.

Bei Scareware handelt es sich sowohl um Malware als auch um eine Social-Engineering-Taktik, die auf das Überraschungsmoment setzt, um arglose Nutzer zu verängstigen oder zu verunsichern und sie zu so dazu bringen, für Programme oder Dienste zu zahlen, die Abhilfe versprechen. Sie gehört damit zur gleichen Klasse wie Ransomware: In beiden Fällen soll das Opfer durch geschickte Manipulation zu Geldzahlungen an den Betrüger bewegt werden.

Einige Formen von Spyware können ebenfalls als Scareware eingestuft werden. Diese Spyware-Versionen ändern den Desktop-Hintergrund des Benutzers oder platzieren Symbole im Infobereich und behaupten, der Computer sei mit einem Virus infiziert. Die Scareware-App verspricht dann, das Problem zu lösen.

Cleaner. Defender. Remover.

Eines der ersten Anzeichen dafür, dass Sie es mit Scareware zu tun haben, sind die bedrohlichen Pop-ups, die Sie aufdringlich blinkend zum schnellen Handeln drängen.

Ein weiterer Hinweis ist der Name des angepriesenen Produkts, das Sie von der Bedrohung befreien soll. Die „Lösung“ trägt in der Regel Namen wie Cleaner, Defender oder Remover.

Dieser angeblich Virenentferner ist nicht nur rein fiktiv bzw. nicht funktionsfähig, er kann darüber hinaus sogar Malware beherbergen.

Nächster Halt: Tech-Support-Betrug

Tech-Support-Betrüger, also Betrüger, wie sie von Kitboga und Scammer Payback entlarvt wurden, wenden genau diese Art von Tricks an, um ihre Opfer zu manipulieren und sie zu Geldüberweisungen oder zur Weitergabe der Codes auf eigens erworbenen Geschenkkarten zu bewegen.

Immer wieder geben sie sich auch große Mühe, den User zur Installation einer Remote-Desktop-Software wie TeamViewer zu überreden, damit der Betrüger den Computer seines Opfers übernehmen kann. Dabei geht es natürlich nur darum, Anmeldedaten, Bankinformationen oder persönliche Dateien zu Erpressungszwecken zu stehlen. Erlauben Sie Fremden darum niemals den Fernzugriff auf Ihren Computer!

So schützen Sie sich

Achten Sie stets auf diese Anzeichen. Denken Sie daran, dass Werbeanzeigen, die etwas zu bedrohlich oder einschüchternd wirken, höchstwahrscheinlich nur ein Versuch sind, eine echte Bedrohung auf Ihrem System zu platzieren.

Kaufen Sie Virenschutzsoftware nur von seriösen Anbietern. Vertrauenswürdige Anbieter setzen auf Bedrohungsaufklärung und überlassen es den Usern selbst, für welche Lösung sie sich entscheiden. Sie würden niemals versuchen, ihre Kunden erst in Angst und Schrecken zu versetzen, nur um ihnen dann einen „Virenentferner“ verkaufen zu können.