Der Familiendrucker sticht nicht gerade als Sicherheitsrisiko im heimischen Netzwerk hervor. Dabei greifen moderne Drucker auf das gesamte Netzwerk und oftmals auch auf das Internet zu. Das macht sie zu beliebten Zielen für Angreifer, die sich auf das Internet der Dinge (IoT) spezialisiert haben. Weihnachten steht vor der Tür, der ideale Zeitpunkt also, unseren Lieben zuhause zu erklären, warum auch der Drucker vor Hackern geschützt werden muss.
Eins ist klar: Der Familiendrucker ist so ziemlich das letzte Gerät, an das wir bei Thema Hackerangriffen denken. Obwohl sie zu den 10 beliebtesten IoT-Geräten gehören, machen Drucker nur 1,88 % dieser Geräte aus, so dass sie vermeintlich keine besonders große Anziehungskraft auf Hacker ausüben.
Tatsächlich stehen sie bei Angreifern aber hoch im Kurs. Sei es, um an vertrauliche Daten zu gelangen oder um größere und komplexere Angriffe auf weitere Geräte einzuleiten, die sich im selben Netzwerk befinden, so zum Beispiel ein Laptop. Im Folgenden haben wir für Sie deshalb ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie den Drucker zum Hochsicherheitsgebiet machen und Angreifer aus den Netzwerk fernhalten.
Wenn der Drucker zwar über die Cloud drucken kann, diese Funktion aber kaum genutzt wird, sollten Sie sie besser einschränken. Denn jede Schwachstelle in der Cloud wird auch gleich zur Schwachstelle in Ihrem Heimnetzwerk. Deaktivieren Sie also den Cloud-Zugriff, wenn er ohnehin nicht aktiv genutzt wird.
Universal Plug and Play (UPnP) ist erst einmal eine recht nützliche Funktion in Heimroutern, die es Geräten ermöglicht, sich selbst im Netzwerk zu sehen. Außerdem können Anwendungen die von Firewalls auferlegten Beschränkungen auf diesem Wege „umgehen“. Das bedeutet leider aber auch, dass Geräte aus anderen Netzwerken auf Dienste in Ihrem Netzwerk zugreifen können, die auf diesem Wege zugänglich gemacht wurden. In der Vergangenheit konnten Angreifer so immer wieder Malware platzieren und Geräte für DDoS-Angriffe missbrauchen (Mirai-Botnetz). Es empfiehlt sich also, diese Option zu deaktivieren.
Wie die meisten IoT-Geräte können auch Drucker per Passwort geschützt werden. Die von den Anbietern vergebenen Standardpasswörter lassen sich im Netz ohne großen Aufwand finden. Angreifer nutzen IoT-Suchmaschinen wie Shodan, um anfällige Drucker aufzuspüren und Wörterbuchangriffe zu starten oder sich per Brute Force Zugang zu verschaffen. Ändern Sie also unbedingt das Standardpasswort des Druckers und legen Sie ein eigenes, ausreichend komplexes alphanumerisches Passwort fest.
Wie in den meisten IoT-Geräten läuft auch in Druckern reichlich Software, die regelmäßig gewartet werden muss, meist in Form von Firmware-Updates durch den Hersteller. Sorgen Sie also dafür, dass stets alle aktuellen Updates und Sicherheits-Patches eingespielt werden.
Wie wir immer wieder betonen, ist der Heimrouter das Tor zu allen ein- und ausgehenden Datenpaketen und somit das erste Gerät, auf das es Angreifer abgesehen haben, um sich Zugang zum Netzwerk zu verschaffen. Einige Routerhersteller integrieren von Anfang an Sicherheitsmaßnahmen in ihre Produkte, so zum Beispiel unser Partner Netgear. Ziehen Sie also die Anschaffung eines intelligenten Routers in Betracht, der bereits die IoT-Sicherheitsplattform von Bitdefender nutzt, unabhängig davon, ob Sie den Router selbst kaufen oder den Ihres Internetdienstanbieters (ISP) nutzen. Auf diesem Wege erhalten Sie nützliche Informationen zu anfälligen IoT-Geräten, die sich in Ihrem Heimnetzwerk befinden, und können Angreifern den Weg versperren, bevor es zu spät ist.
Sie möchten die Gerätewartung möglichst schnell hinter sich bringen und wieder Zeit mit Ihrer Familie verbringen? Die Cybersicherheitsexperten von Bitdefender haben eine Checkliste zusammengestellt, die Ihnen dabei hilft. Einfach herunterladen und bei Bedarf ausdrucken:
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Bleiben Sie sicher!
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Filip has 15 years of experience in technology journalism. In recent years, he has turned his focus to cybersecurity in his role as Information Security Analyst at Bitdefender.
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