2 Min Lesezeit

Wer liest noch mit?

Bitdefender

Februar 19, 2015

Promo Ein Produkt zum Schutz aller Geräte - ohne Performance-Einbußen.
30 Tage kostenfrei testen
Wer liest noch mit?

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung heißt per Definition, dass niemand außer dem Empfänger eine versendete Nachricht lesen kann. Nicht einmal der Dienstanbieter selbst kann darauf zugreifen. Wenn also WhatsApp Ihre Geheimnisse nicht kennt, bleiben sie auch dem FBI, dem GCHQ und anderen Regierungsbehörden verborgen.

Je mehr Privatsphäre eine Technologie also erlaubt, desto nervöser werden unsere Regierungen.

CALEA, ein US-amerikanisches Gesetz aus dem Jahr 1994, erlaubt es den dortigen Behörden, Kommunikationsunternehmen zu Ermittlungszwecken abzuhören. Das FBI ist davon überzeugt, dass neue Regeln für Online-Dienste an der Zeit sind. Erst kürzlich wurde darüber berichtet, dass die NSA daran arbeitet, VPNs und die Verschlüsselungsprotokolle von Chat-Diensten wie Skype zu knacken. Seit dem Terroranschlag auf das Pariser Satiremagazin Charlie Hebdo fordert der britische Premierminister David Cameron mittlerweile ein Verschlüsselungsverbot für Nachrichten als Teil neuer Anti-Terror-Gesetze für das Internet.

Ist Privatsphäre im Internet am Ende?

Ein solches Vorgehen gegen Verschlüsselungstechnologien wäre nicht nur ein Schlag gegen die Freiheit im Internet, sondern würde auch jede Chance auf Cyber-Sicherheit zunichtemachen. Ein Downgrade auf einfache Verschlüsselung bietet nicht die notwendige Sicherheit und wird zudem kaum durchsetzbar sein.

Unternehmen, die sich für die Einführung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung entschieden haben, haben für diese Projekte auch erhebliche Investitionen in zusätzliche Ressourcen getätigt. Bei der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wird für die Aushandlung der Schlüssel und die eigentliche Verschlüsselung und Entschlüsselung auf beiden Clients zusätzliche Rechenleistung verbraucht, wodurch neben anderen Problemen Antwortzeiten verlängert und Akkulaufzeiten auf mobilen Geräten verringert werden.

Die Behörden schlagen nun vor, Hintertüren in verschlüsselte Software einzubauen, um die Kommunikation von Journalisten, Aktivisten, Dissidenten und Informanten weltweit mitzulesen. Doch könnten diese auch in die falschen Hände gelangen und damit die Sicherheit und Privatsphäre von Nutzern gefährden.

Ein allgemeines Verschlüsselungsverbot ist zudem nahezu unmöglich. Die meisten Instant-Messaging-Anwendungen am Markt stammen nicht aus Großbritannien und liegen somit auch außerhalb des Einflussbereichs der britischen Rechtsprechung. Warum sollten Unternehmen ohne weltweit geltende Datenschutzgesetze auf ihre Sicherheitsbemühungen verzichten? Dienste wie WhatsApp, iMessage und Telegram müssten für ein solches Gesetzesvorhaben einschneidende Veränderungen an ihren Diensten vornehmen, damit diese auch in Großbritannien genutzt werden können.

Dies könnte letztendlich dazu führen, dass einige der beliebtesten digitalen Produkte weltweit ihre Dienste für Nutzer in Großbritannien einstellen werden. Angesichts des komplexen und alles umspannenden Netzes aus wirtschaftlichen Interessen kann mit einiger Sicherheit davon ausgegangen werden, das Online-Chats privat bleiben, zumindest für den Moment.

rn

tags


Autor


Bitdefender

The meaning of Bitdefender’s mascot, the Dacian Draco, a symbol that depicts a mythical animal with a wolf’s head and a dragon’s body, is “to watch” and to “guard with a sharp eye.”

Alle Beiträge sehen

Das könnte Sie auch interessieren

Bookmarks


loader