Windows 8 Defender kann 15 Prozent schädlicher Malware nicht ausschalten

Das neue Betriebssystem von Microsoft bietet eine vollständig neue und auf Touch ausgelegte Benutzeroberfläche und ist wesentlich sicherer als dessen Vorgänger Windows 7. Obwohl Microsoft mit Windows 8 einen großen Sprung nach vorne gemacht hat, gibt es allerdings immer noch erkennbare Lücken im Bereich Sicherheit, bei denen sich der Einsatz einer professionellen Antivirus Software lohnt.

Bitdefender Experten prüften in einem Vergleichstest, ob Malware, die für Windows 7 gefährlich ist, auch Windows 8 gefährden kann. Der Test wurde in zwei Phasen durchgeführt. Zuerst setzten die Bitdefender Experten zwei identische physische Rechner ein, auf denen Standardinstallationen von Windows 7 und 8 liefen und die von einem Netzwerkserver aus booteten. Im ersten Test wurde der Windows Defender deaktiviert. Im zweiten Test, ein Real-Life-Szenario, wurde Windows 7 gegen Windows 8 mit aktiviertem Windows Defender geprüft.

Im ersten Vergleich zwischen Windows 7 und Windows 8 mit ausgeschaltetem Windows Defender war der Unterschied nur wenig bemerkenswert. Von den 385 Malware-Samples, die aus den bekanntesten 100 Schädlingsfamilien des letzten halben Jahres zusammengestellt wurden, kamen unter Windows 7 insgesamt 262 Schädlinge durch, während Windows 8 von 234 Malware Programmen infiziert wurde. Die Malware Programme erstellten einige Prozesse und waren auch nach dem Neustart der Rechner vorhanden. Darüber hinaus starteten sechs sogenannte Generic Trojaner, welche aber dann sofort abstürzten, bevor sie den PC beschädigen konnten. Weitere sieben Programme starteten, aber ihre Funktionsweise wurde direkt von der Windows Benutzerkontensteuerung blockiert.

Im zweiten Vergleich zwischen Windows 7 und Windows 8 mit aktiviertem Windows Defender, wurde Windows 8 von 61 Bedrohungen infiziert. Das macht also einen Anteil von 15% an der Gesamtzahl der eingesetzten Malware aus. Zwei Schädlinge, welche die integrierte Windows Antivirus-Lösung umgehen konnten, stürzten bei der Ausführung ab und wurden wiederum von der Benutzerkontensteuerung gestoppt.

„Um einen Computer vor Viren, Datendiebstahl und anderen Arten von Malware zu schützen, ist Windows Defender besser als nichts“, erklärt Bitdefender Chief Security Strategist Catalin Cosoi. „Aber es ist nicht erheblich besser. Die meisten bekannten Antiviruslösungen können größeren Schutz bieten. Das Fazit ist klar: Einen Computer gänzlich ohne eine Sicherheitssoftware zu verwenden ist extrem riskant.“

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